Neuer Rekord: Mehr als jeder Fünfte wurde im Ausland geboren

Am Nationalfeiertag veröffentlichte der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) seinen neuen Migrationsbericht. Die Details bestätigen den Eindruck, dass Einheimische in absehbarer Zeit zu einer Minderheit im eigenen Land werden könnten.
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Neuer Rekord: Mehr als jeder Fünfte wurde im Ausland geboren

Symbolbild: Freepik

Am Nationalfeiertag veröffentlichte der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) seinen neuen Migrationsbericht. Die Details bestätigen den Eindruck, dass Einheimische in absehbarer Zeit zu einer Minderheit im eigenen Land werden könnten.

Wien. – Schon 20,1 Prozent – also mehr als jeder Fünfte, der in Österreich lebt, wurde im Ausland geboren. In absoluten Zahlen sind das 1,798 Mio. Menschen. Auffallend in der Statistik ist der rasante Anstieg seit 2015. Mehr als die Hälfte (52,8 Prozent) davon stammen aus Drittstaaten, also außerhalb der EU bzw. EFTA-Länder. Dennoch täuscht die Zahl: Die weitaus höhere Anzahl von Menschen mit einem Migrationshintergrund ist nicht Teil dieser Erhebung.

Größter „Zuwanderer“-Anteil in Wien

Zwar ist das stärkste „Zuwanderer“-Geburtsland weiterhin Deutschland (244.900 Menschen). Direkt auf den Plätzen folgen dann aber Bosnien-Herzegowina (172.400) sowie die Türkei (159.100). Der größte Anteil an im Ausland geborenen Menschen findet sich in Wien (37,1 Prozent). Der migrantisch geprägte Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus bringt es auf 47,9 Prozent Zuwanderer-Anteil, mehr als 60 Prozent aus Drittstaaten. Ebenfalls über dem Durchschnitt ist der vorarlbergische Wert (21,6 Prozent).

Die Steiermark hingegen befindet sich nahezu am anderen Ende der Skala – 13,4 Prozent wurden im Ausland geboren. Nur im Burgenland (12 Prozent) und in Kärnten (13,2) ist der Wert geringfügig niedriger. Naturgemäß war im innersteirischen Vergleich die Landeshauptstadt Graz jener Bezirk mit dem größten Anteil (27,4 Prozent). Für heimische Großstädte ist dies allerdings ein vergleichsweise geringer Wert; in Salzburg und Innsbruck liegt dieser bei über 30 Prozent.

Jeder vierter Schüler spricht zuhause kein Deutsch

Dass dieser Befund allerdings nur ein Teil der Geschichte ist, zeigt sich nicht zuletzt in den Schulen. Denn der Anteil der Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache wächst stetig. Dieser lässt teilweise auf mangelnde Integration schließen – sekundär aber auch auf einen Migrationshintergrund in zweiter oder gar dritter Generation. Im Schuljahr 2020 hatten 27,4 Prozent der Schüler eine andere Umgangssprache also deutsch – in absoluten Zahlen ist das mehr als eine Viertelmillion.

Besonders hoch ist dieser Anteil an Sonderschulen (40,3 Prozent), Polytechnischen Schulen (35,6%), an neuen Mittelschulen (33,3%), Volksschulen (30,9 Prozent) und BMS (29,6 Prozent). Vergleichsweise unterrepräsentiert waren sie hingegen an AHS (21 Prozent), BHS (20,5%) und an Berufsschulen (18,4 Prozent). In Wien ist der Anteil auch in diesem Fall besonders hoch: Gleich 54,4 Prozent der Schüler in der Bundeshauptstadt sprechen zuhause kein Deutsch – Tendenz steigend.

Höhere Geburtenrate bei Zuwanderer-Frauen

Dass sich dieser Trend noch verschärfen dürfte, zeigt ein Blick in die Geburtenstatistik. Der durchschnittlichen Fertilität einer in Österreich geborenen Frau (1,35 Kinder) steht eine mehr also doppelt so hohe Zahl bei Frauen aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan gegenüber (2,88 Kinder). Gebürtige Türkinnen bekamen im Schnitt 2,04 Kinder. Andere Migrantengruppen hatten zwar eine niedrigere Fertilität als zwei Kinder pro Frau – durch die Bank waren diese Werte aber höher als jene der in unserem Land geborenen Frauen.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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