Offene Bibliotheken in Graz: Lesevergnügen an jeder Ecke

Das Konzept der offenen Bibliothek gibt es bereits seit den 90er Jahren. Das Künsterlduo Clegg & Guttmann installierte damals an mehreren Orten in und um Graz erste offene Bibliotheken.  Mittlerweile finden sich alleine im Grazer Stadtgebiet 70 solcher Büchereien. 
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Offene Bibliotheken in Graz: Lesevergnügen an jeder Ecke

Bild (Offenes Bücherregal, Moserhofgasse): Die Tagesstimme

Das Konzept der offenen Bibliothek gibt es bereits seit den 90er Jahren. Das Künsterlduo Clegg & Guttmann installierte damals an mehreren Orten in und um Graz erste offene Bibliotheken.  Mittlerweile finden sich alleine im Grazer Stadtgebiet 70 solcher Büchereien. 

GRAZ. Das Konzept der offenen Bibliotheken ist merklich simpel: Es sind Regale, die an einem beliebigen Ort aufgestellt und mit Büchern gefüllt werden. Finanzierung und Wartung der Bücherregale obliegen verschiedenen Trägern wie Privatpersonen, Stiftungen, Büchervereinen und anderen Einrichtungen oder Vereinen. Damit soll  Lesevergnügen für Jeden garantiert werden.

Künstlerduo Clegg & Guttman

Den Startschuss für das immer noch erfolgreiche Konzept gab ein Künstlerduo, das aus Michael Clegg und Yair Martin Guttman besteht. Bei ihrer Arbeit setzen sie sich mit spezifischen urbanen Räumen und der Struktur der Öffentlichkeit auseinander. Deshalb hat das ursprünglich irisch-israelische Duo im Jahr 1991 unter dem Projektnamen „Die offene Bibliothek“ erste Büchervitrinen in Graz installiert, die jedoch nicht als Kunstwerke markiert waren.

Die Künstler brachten außerdem Hinweise an den Bücherregalen an, um Interessierte mit Informationen über die korrekte Benützung zu versorgen. Diese sollten sich laut Hinweis ein Buch ausborgen, es nach einer angemessenen Zeit wieder zurückbringen und den Bestand eventuell mit Bücherspenden aufstocken. Die Installationsorte waren damals die Reininghausstraße 7, der Grillweg 30 und die Triester Straße 385.

Schmökern auch an ausgefallenen Orten

Von Graz aus eroberte das Konzept anschließend die Welt – insbesondere im deutschsprachigen Raum erfreuen sich die Installationen großer Beliebtheit. Prinzipiell kommen vor Witterung geschützte Plätze wie Telefonzellen, Lokale und andere überdachte Orte für die Regale infrage. Aber auch ausgewählte Orte an der Freiluft wie der Jüdische Friedhof in Krems oder der Augsburger Hofgarten beherbergen mittlerweile öffentliche Bücherschränke.

Auch am Ursprungsort Graz stieg die Zahl der offenen Bibliotheken seitdem deutlich. Dort übernimmt der Verein „Nachhaltig in Graz“ in Kooperation mit den Carla-Filialen die Bestückung der Regale. So landen auch Bücher, die in den Carla-Läden nicht zum Verkauf kamen, in den Regalen und erhalten eine zweite Chance, in die Hände interessierter Leser zu gelangen.

70 Standorte in Graz

Mittlerweile kann man im Stadtgebiet an 70 Standorten Bücher durchstöbern und sich an der nachhaltigen Aktion beteiligen. Weitere Regale dieser Art befinden sich in Graz-Umgebung. Auf der Website des Vereins „Nachhaltig in Graz“ findet sich außerdem eine Anleitung für die korrekte Benützung der Regale. So können Bibliophile in der Murmetropole gewiss sein: Ihnen geht der Lesestoff nicht so schnell aus.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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