Wegen Rassismus-Debatte: Auch „Dixie“-Brauerei sucht neuen Namen

Die Liste der Firmen und Einrichtungen, die in der gegenwärtigen Rassismus-Debatte ihren eigenen Namen oder den eines Produkts ändern wollen, wird immer länger.
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Wegen Rassismus-Debatte: Auch „Dixie“-Brauerei sucht neuen Namen

Symbolbild (Barschild in Gretna, Louisiana): Infrogmation of New Orleans via Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0

Die Liste der Firmen und Einrichtungen, die in der gegenwärtigen Rassismus-Debatte ihren eigenen Namen oder den eines Produkts ändern wollen, wird immer länger.

New Orleans. – Seit 1907 stand die „Dixie Brewery Company“ als Bastion der Südstaaten, lange Zeit war sie die einzige Großbrauerei in „Big Easy“. Der traditionelle Name überlebte dabei sogar verheerende Schäden am Brauereigebäude während Hurrikan Katrina (2005) und den zwischenzeitlichen Umzug in andere Städte. Jetzt hingegen hat der langjährige Name endgültig ausgedient.

Firma will „kultur- und gesellschaftsbewusstere“ Zukunft

Wie die Junge Freiheit berichtet, ruft die Firma ihre Kunden auf, Vorschläge für einen Neuen namen einzureichen. Ziel des Unternehmens sei es, eine „kultur- und gesellschaftsbewusstere Zukunft voran zu treiben“. Im Zuge der Debatte über angeblich systematischen Rassismus und soziale Ungerechtigkeit gehe es auch darum, die eigene Rolle zu reflektieren. Man sei sich des „unermesslichen Schmerzes und der Unterdrückung der schwarzen und braunen Gemeinschaft“ bewusst.

Beim Namen „Dixie“ handelt es sich um eine umgangssprachliche Bezeichnung für die einstigen Südstaaten, die 1860-65 als Konföderation der später siegreichen Union trotzig die Stirne bot. Die Erfahrung des amerikanischen Bürgerkriegs bedeutet für viele Patrioten des US-Südens weiterhin eine gemeinsame Identifikation untereinander. Weil es damals neben politischen und sozialen Fragen auch um die Erhaltung der Sklaverei ging, sehen Kritiker in Südstaaten-Romantik seit Jahren vermeintlichen Rassismus mitschwingen.

Umbenennungswelle greift überhand

„Dixie Brew“ ist bei weitem nicht die einzige bekannte US-Marke, welche nunmehr von Markt verschwinden soll. Dasselbe gilt auch für die beliebte Marke „Aunt Jemima“ und zumindest das bekannte Logo des „Uncle Ben’s“-Reises. Die Football-Mannschaft „Washington Redskins“ – ein salopper und für einige beleidigender Ausdrück für amerikanische Ureinwohner – benennt sich ebenfalls um und tritt bis zu einer endgültigen Entscheidung über den Franchise-Namen als „Washington Football Team“ an.

Aber auch in Europa, einschließlich des deutschsprachigen Raumes, nahm diese Debatte an Fahrt auf. Erst kürzlich sorgte die heimische Snackfirma Kelly’s mit dem Plan, die beliebten „Zigeunerräder“ in „Zirkusräder“ umzubenennen, für einiges Stirnrunzeln. Bei der Kappung althergebrachter Namen war dabei keine noch so große Tradition ausreichend: Die Wiener Mohren-Apotheke etwa änderte nach sage und schreibe 670 Jahren ihren ursprünglich positiv konnotierten Namen – Tagesstimme berichtete.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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