„Wir wollen zeigen, wie Hilfe vor Ort konkret aussehen kann“

Alternative Help Association (AHA!), „Alternative Hilfe”, so lautet der Name des „ersten patriotischen Hilfsprojekts”, das Flüchtlingen direkt vor Ort helfen will. Im Interview mit der Tagesstimme erklärt einer der Initiatoren, Nils Altmieks, die Idee hinter dem Projekt und erzählt, was AHA! von anderen NGOs in den Krisengebieten unterscheidet.
Interview von
28.5.2018
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3 Minuten Lesezeit
„Wir wollen zeigen, wie Hilfe vor Ort konkret aussehen kann“

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Alternative Help Association (AHA!), „Alternative Hilfe”, so lautet der Name des „ersten patriotischen Hilfsprojekts”, das Flüchtlingen direkt vor Ort helfen will. Im Interview mit der Tagesstimme erklärt einer der Initiatoren, Nils Altmieks, die Idee hinter dem Projekt und erzählt, was AHA! von anderen NGOs in den Krisengebieten unterscheidet.

Die Tagesstimme: Guten Tag, Herr Altmieks! Sie haben jüngst die Alternative Help Association (AHA) ins Leben gerufen. Erzählen Sie uns doch kurz etwas über die Idee hinter dem Projekt.

Altmieks: Die Idee hinter dem Projekt ist bereits mit dem Eintreten der großen Flüchtlingskrise im Jahr 2015 entstanden. Da war für uns klar: Wir können den Menschen aus Syrien und anderen Flüchtlingen nur helfen, indem wir uns um direkte Hilfe vor Ort bemühen. Die Umsetzung der Idee ist zunächst allerdings daran gescheitert, dass die Einreisebestimmungen nach Syrien sehr strikt waren. Für uns hat sich dann jedoch die Möglichkeit ergeben, in den Libanon zu reisen, um dort unser erstes Projekt umzusetzen. Der Libanon gilt in der Region als die erste Anlaufstelle für Flüchtlinge aus Syrien. Damit wollten wir zeigen, wie Hilfe vor Ort konkret aussehen kann.

Die Tagesstimme: Es gibt bereits etliche Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs), die sich in Krisengebieten im Nahen Osten oder Afrika einsetzen. Was unterscheidet dieses Projekt von den bestehenden Organisationen?

Altmieks: Wir wollen einen anderen Weg gehen und die Integration in der jeweiligen Region fördern. Wir wollen Perspektiven vor Ort schaffen und eben nicht wie andere Hilfsorganisationen dazu beitragen, die Migrationsströme nach Europa zu verstärken. Bei uns geht es darum, die Fluchtursachen zu bekämpfen, viele andere Organisationen, etwa die „Seenotretter“ im Mittelmeer fördern die Fluchtbewegungen.

Neben dem Wiederaufbau und wirtschaftlichen Förderprogrammen in der Region gehört zu der Bekämpfung von Fluchtursachen, auch den Flüchtlingen zu vermitteln, dass für sie in Deutschland kein unerschöpfliches Sozialparadies bereitsteht, in dem jeder einen Arbeitsplatz und eine Eigentumswohnung gestellt bekommt. Bei einigen Flüchtlingen fanden sich solche utopischen Vorstellungen. Zu diesen Illusionen haben die Medien und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in den letzten Jahren entscheidend beigetragen – da müssen wir aufklären.

Die Tagesstimme: Ihr erstes Projekt ist bereits im Libanon angelaufen. Wie sieht dieses Projekt genau aus, wie gestaltet sich die Hilfe vor Ort konkret?

Altmieks: Die Flüchtlingslager im Libanon sind anders organisiert als die in Deutschland. Die Flüchtlinge bekommen dort keine staatliche Zuwendung, somit sind die Lager in Form von Zeltplätzen meistens in privater Trägerschaft. Folglich müssen die Flüchtlinge für ihre Unterkunft Mieten zahlen – genau dabei wollen wir sie unterstützen. Die finanziellen Zuwendungen der UN sind in diesen Fällen meist wirkungslos. Wenn man als Flüchtling nicht einmal seine Miete bezahlen kann, rücken alle anderen Probleme in den Hintergrund. Wir wollen zumindest Familien, die ohne einen Versorger dastehen, bei den Kosten für die Unterkunft sowie den Heizkosten unterstützen. Besonders ohne Mann in der Familie gestaltet sich dies ohne externe Hilfe meist sehr schwierig. Unsere klare Zielsetzung ist die Finanzierung für ein Jahr.

Auffällig bei der Arbeit in den Flüchtlingslagern vor Ort ist, dass diese von Frauen und Kindern dominiert werden. In Deutschland hingegen sind die Auffangstationen in der Regel voller junger Männer.

Die Tagesstimme: Wie hat die Bevölkerung auf das Projekt reagiert, gab es auch negative Rückmeldungen?

Altmieks: Da muss ich etwas ausholen. Der Libanon ist ein kulturell und ethnisch sehr gespaltenes Land, das noch immer unter den Folgen des Bürgerkriegs leidet. Die Koexistenz von Christen, muslimischen Sunniten und Schiiten ist nach wie vor angespannt. Hinzu kommt eine demographische Verschiebung zugunsten sunnitischer Muslime, insbesondere durch die Einreise syrischer Flüchtlinge. Die Gefahr des Bürgerkriegs ist somit immanent. Auf Grund dieser Situation sind nicht alle Einwohner des Libanon den Einwanderern aus Syrien nur positiv gestimmt. Dies korreliert eben mit der inneren Spannung des Landes. Und dennoch erhielten wir stets auch viel Zuspruch und Dankbarkeit.

Die Tagesstimme: Die bestehenden NGOs sind doch finanziell sehr gut aufgestellt und genießen zudem auch die Rückendeckung des polit-medialen Komplexes. Wie glauben Sie da mithalten zu können?

Altmieks: Wir treten mit unserem Anliegen nicht in den Wettstreit mit den bestehenden NGOs, wir wollen effektiv helfen und vor allem als Beispiel vorangehen. Wir wollen zeigen, wie man mit gespendetem Geld richtig umgeht und dieses wirklich zugunsten der Flüchtlinge einsetzen kann.

Die Tagesstimme: Sie planen bereits zwei weitere ortsgebundene Projekte, können Sie schon mehr darüber verraten?

Altmieks: Zu diesem Zeitpunkt leider nicht. Das hat den Grund, dass wir bereits massives Störfeuer von der politischen Linken einstecken müssen. Aufgrund ihrer ideologischen Kurzsichtigkeit erschweren sie jedes Projekt, was nicht nach ihrer Vorstellung arbeitet. Dies erschwert natürlich unsere Arbeit, daher gehen wir sehr vorsichtig mit den Informationen über unsere Projekte um. Ich kann aber verraten, dass sich die nächsten Projekte mit dem infrastrukturellen und wirtschaftlichen Wiederaufbau befassen werden.

Die Tagesstimme: In den sozialen Medien ist Ihr Projekt bereits sehr gut angekommen. Wie kann man sich bei Ihnen engagieren oder das Projekt unterstützen?

Altmieks: Zunächst brauchen wir natürlich finanzielle Unterstützung. Alle erhaltenen Spenden fließen direkt in die Projekte vor Ort. Reise- und Unterbringungskosten wurden durch einen extra dafür eingerichteten Spendentopf der Identitären Bewegung Deutschland finanziert und zum Teil privat getragen.

Darüber hinaus suchen wir immer Leute, die Ideen für einen möglichen Aufbau von wirtschaftlichen Strukturen haben. Dolmetscher, die uns bei den Übersetzungsarbeiten helfen, suchen wir ebenfalls. Wer Interesse daran hat, kann gerne in Kontakt mit uns treten.

Die Tagesstimme: Vielen Dank für das Gespräch!

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