„Die Vielen“: Kulturinstitutionen wollen Rechte ausschließen

Namhafte Kulturinstitutionen haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Nach eigenem Verständnis wollen sie ein „Zeichen gegen Intoleranz und Nationalismus“ setzen. Auch Demonstrationen sind bereits geplant.
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„Die Vielen“: Kulturinstitutionen wollen Rechte ausschließen

Symbolbild: Berliner Oper // Foto von Gryffindor, This panoramic image was created with Autostitch (stitched images may differ from reality). [Public domain], from Wikimedia Commons

Namhafte Kulturinstitutionen haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Nach eigenem Verständnis wollen sie ein „Zeichen gegen Intoleranz und Nationalismus“ setzen. Auch Demonstrationen sind bereits geplant.

Berlin. – Es soll ein Zeichen für die Freiheit der Kunst gesetzt werden, heißt es in der Erklärung. Zugleich sei es ihrer Auffassung zufolge unabdingbar, sich gegen Rechts zu positionieren. „Die Vielen“ wollen „den Rechten von heute an das Leben deutlich schwerer machen“, so der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann.

Historische Verantwortung

Zugleich sei dieses Engagement selbstverständlich, da sich aus der „Nazizeit“ die Verpflichtung ableite, für Freiheit und Toleranz einzustehen. „Jeder von uns unterstützt mit der Kultur die Demokratie“, Kai Uwe Peter, von der Stiftung Brandenburger Tor. Erste Demonstrationszüge der „Vielen“ sind für den Mai 2019 geplant.  Mehr als 300 Kulturinstitutionen sind bereits Teil des Zusammenschlusses.

„Die Vielen“: Namhafte Akteure

Der Zusammenschluss „der Vielen“ ist kein Bündnis von kleinen, linksalternativen Institutionen. Die meisten deutschen großen Kulturinstitutionen haben sich der Aktion angeschlossen. So beispielsweise die führenden deutschen Theater, als auch die Stiftung Preußischer Kuturbesitz. Der Intendant der Dietmar Schwarz hat die Teilnahme der gesamten deutschsprachigen Opernkonferenz zugesagt. Viele weitere anerkannte Institutionen befinden unter den Erstunterzeichnern.

Ausgrenzung von „Rechtspopulisten“

In einem Interview mit dem Kunstmagazin Monopol erklärt Bettina Steinbrügge, Direktorin des Hamburger Kunstvereins, warum gerade durch das Erstarken der AfD ein solches Bündnis notwendiger denn je sei. Steinbrügge zur Folge setze die AfD mit ihren Anfragen die Kulturinstitutionen unter Druck. „Die Rechtspopulisten versuchen, Einfluss auf die Kulturpolitik zu nehmen“. Damit meint Steinbrügge sowohl die AfD, als auch die Identitäre Bewegung, die versuchen, Teil des kulturellen Lebens zu werden.

„Offene Kulturräume“ statt „Deutschtümelei“

„Wir wollen zeigen, dass wir Kulturräume als offene Räume begreifen, die vielen gehören und die nicht unter Deutschtümelei fallen wollen.“ Für Frau Steinbrügge ist also klar: Für die Freiheit der Kunst und Kultur ist es notwendig, Akteure und Positionen die gemeinhin als rechts gelten, aus dem Diskurs auszuschließen.

Der bekannte Schriftsteller Uwe Tellkamp beispielsweise, stellte sich gegen die Erklärung der Vielen und verurteilte ihren übertriebenen Moralismus. Hier ist sein offener Brief einsehbar.

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