Nach Medienenquete: Einigung zu mehr heimischer Musik in ORF-Radios

Im Zuge einer von der türkis-blauen Regierung initiierten Medienenquete diskutierten Politik und Vertreter der großen Sendeanstalten zwei Tage lang über die zukünftige Medienlandschaft im Land. Beschlossen wurde dabei auch die Förderung heimischer Musik in Form verstärkter Sendezeiten. 
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Nach Medienenquete: Einigung zu mehr heimischer Musik in ORF-Radios

Das Ö3-Zentrum in der Heiligenstadt in Wien-Döbling beherbergt eine der modernsten Radiostudios in Europa. Bild: Cha già Jose via Wikmedia Commons [CC BY-SA 2.0]

Im Zuge einer von der türkis-blauen Regierung initiierten Medienenquete diskutierten Politik und Vertreter der großen Sendeanstalten zwei Tage lang über die zukünftige Medienlandschaft im Land. Beschlossen wurde dabei auch die Förderung heimischer Musik in Form verstärkter Sendezeiten. 

Künftig soll auf Ö3, dem quotenstärksten Radiosender des öffentlich-rechtlichen ORF, verpflichtend auch in der Hauptsendezeit zwischen 5 und 22 Uhr eine Anteilsquote für Werke heimischer Künstler gelten. Diese wird in den kommenden Jahren 15 Prozent der gespielten Stücke betragen, über die gesamte Sendezeit strebt man sogar 18 Prozent an. Außer dem Flagschiff Ö3 verfügt der ORF noch über den Kultur- und Journalsender Ö1, die neuen Bundesländer-Radios (nominell Ö2) und den alternativen Szenesender FM4.

Auch Publikum wünscht heimische Musik

Bereits vor einigen Monaten äußerten die Ö3-Hörer in einer Umfrage des Senders den Wunsch nach einer verstärkten Berücksichtigung heimischer Künstler. Der Sender hatte zwar schon bislang eine selbstauferlegte Quote von 15 Prozent. Tatsächlich dominierten in der wirtschaftsstarken Kernzeit jedoch vornehmlich internationale Interpreten. Zusätzlich soll künftig eine eigene Sendeleiste im TV-Kulturprogramm auf ORF III zeitgenössische Musik behandeln, mit besonderem Fokus auf österreichischer Musik.

Blümel: „Stärkung österreichischer Identität“

Wie Medienminister Gernot Blümel in einer Aussendung mitteilte, sei die „Stärkung österreichischer Identität“ auch im digitalen Raum „wichtig und wesentlich“. Damit diese auch zukunftssicher bewahrt bliebe, müsse man bereits jetzt den Grundstein legen. Was einmal verloren sei, wäre „nicht so einfach“ wieder zu beleben. Von der Einigung würden sowohl Künstler als auch Publikum profitieren. Der erste Schritt, die heimische Identität zu fördern könne somit bereits „unmittelbar“ nach der Medienenquete geschehen.

Wrabetz: Kreativstandort Österreich gestärkt

Auch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zeigte sich über den Vorstoß erfreut. Der ORF baue bereits seit Jahren „als verlässlicher Partner der heimischen Musikwirtschaft“ den Anteil österreichischer Kunst und Kultur aus. Dies stelle somit nicht nur ein „nachhaltiges Bekenntnis“ für das musik-kulturelle Schaffen in Österreich dar, sondern stärke auch den Kreativstandort Österreich und unterstütze heimische Bands und Musiker maßgeblich. Georg Tomandl, Obmann des Fachverbands der Film- und Musikwirtschaft lobte die nunmehrige Einigung als „wesentlichen Fortschritt“.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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