Nationalfeiertag: Ein Land präsentiert sich der Öffentlichkeit

Seit 1965 begeht die Republik Österreich alljährlich am 26. Oktober ihren Nationalfeiertag. Was wir an diesem Tag feiern – und welche Angebote für die Öffentlichkeit an diesen Tag stattfinden. 
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Nationalfeiertag: Ein Land präsentiert sich der Öffentlichkeit

Symbolbild (Flagge am österreichischen Parlament): Ursularegina via Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0 AT] (Bild zugeschnitten)

Seit 1965 begeht die Republik Österreich alljährlich am 26. Oktober ihren Nationalfeiertag. Was wir an diesem Tag feiern – und welche Angebote für die Öffentlichkeit an diesen Tag stattfinden. 

Wien/Graz/Innsbruck. – Am 26. Oktober 1955 trat die immerwährende Neutralität Österreichs in Kraft. Tags zuvor verließ gemäß des Staatsvertrags vom 15. Mai desselben Jahres der letzte fremde Besatzungssoldat das Bundesgebiet – am letzten Tag der darin beschlossenen 90-Tages-Frist. Anschließend verordnete man den 25. Oktober in Erinnerung an die feierliche Beflaggung zehn Jahre lang als höchsten Gedenktag, ehe man den folgenden Tag der Neutralität 1965 zum Nationalfeiertag erhob. Arbeits- und schulfrei ist der Tag übrigens erst seit 1967.

Staatsfeiertag oder Nationalfeiertag?

Auch zuvor feierte Österreich nach dem Ende der Monarchie seinen höchsten Feiertag schon höchst unterschiedlich. In der Ersten Republik war es zwischen 1919 und 1933 etwa üblich, an den Tag der Ausrufung der Republik am 12. November 1918 zu erinnern. Im austrofaschistischen Ständestaat geriet der 1. Mai als Erinnerung an die Wirksamkeit der Maiverfassung ab 1934 in den Fokus. Diesen beging man als „Tag der deutschen Arbeit“ übrigens auch nach dem Anschluss.

Interessanterweise behielt man – nicht zuletzt in Erinnerung an die starke sozialdemokratische Tradition am 1. Mai diesen als „Staatsfeiertag“ auch nach dem Krieg bei. Dass es in Österreich sowohl einen Staatsfeiertag als auch einen Nationalfeiertag gibt, sorgt dabei häufig für Verwirrung in der Bevölkerung. Die Erinnerung an den Staatsvertrag zum Nationalfeiertag dürfte den synonymen Gebrauch der Begriffe im Volksmund zusätzlich befeuern.

Angelobung und Militärschau am Heldenplatz

Am 26. Oktober hat es sich mittlerweile eingebürgert, dass sich nationale Einrichtungen der Öffentlichkeit präsentieren. Neben Kranzniederlegungen von Bundespräsident und Regierungsspitze an mehreren Denkmälern am Heldenplatz öffnen gleich mehrere hohe Ämter ihre Pforten für interessierte Besucher. So können die Bürger in Wien unter anderem das Bundespräsidentenamt, das Bundeskanzleramt und das Innenministerium besichtigen.

Ebenso traditionsreich ist der Auftritt des Bundesheeres am Heldenplatz seit 1995. Alljährlich kommt es hier zur Angelobung von 1.000 wehrpflichtigen Rekruten im Beisein des Staatsoberhauptes – auch in diesem Jahr bereits am Vormittag. Apropos Heer: während eine Militärparade nur zu runden Jahrestagen vorgesehen ist, können auch in diesem Jahr Interessierte an sieben Schauplätzen in der Wiener Innenstadt zahlreiches Militärgerät besichtigen.

Breites Angebot auch in Bundesländern

Aber auch in den Bundesländern gibt es zahlreiche Angebote. So können die Menschen in Innsbruck wie jedes Jahr ein breites Programm genießen. Der Tiroler Landtag lädt Besucher ein – die Tiroler Landesmuseen erlauben freien Eintritt. Nach einem Jahr Pause ist auch der Tag der offenen Tür am Flughafen Innsbruck-Kranebitten zurück. Das dortige Angebot erfreute sich bereits in der Vergangenheit breiter Begeisterung, zehntausende strömten alljährlich das Areal.

In Graz findet diesmal die jährlich zwischen den Bundesländern rotierende Leistungsschau des Bundesheeres statt. In den Vorjahren kamen bereits Kärnten und Salzburg zum Zug. Dabei findet um 15.00 Uhr auch eine Angelobung mehrere hundert Rekruten statt. Nicht anwesend ist der aus der Steiermark stammende Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ). Dieser wünscht einen reibungsfreien Ablauf – ist aber zeitgleich selber in Wien voll eingespannt.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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