CDU-Politikerin fordert „offensives“ Bekenntnis zu Migration
Zum wiederholten Mal forderte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), ein Bekenntnis zur Migration.
Düsseldorf. – Wie der Deutschlandfunk bereits am Dienstag berichtete, fordert die Vorsitzende Widmann-Mauz, außerdem Vorsitzende der Frauen-Union, sich „offensiv“ zur Migration in Deutschland zu bekennen. Diese sei kein Sonderfall mehr, sondern längst zum Normalfall geworden.
Widmann-Mauz: Migration „Teil des Landes“
Die Äußerungen tätigte die Unionspolitikerin anlässlich der Eröffnung der Ausstellung #MEinwanderungsland. Das unter Schirmherrschaft Dokumentationszentrum und Museum für die Migration in Deutschland (DoMiD) stehende Projekt tourt noch bis Juni durch insgesamt 18 verschiedenen deutschen Städte.
Sie betonte dabei, dass Migration die deutsche Gesellschaft geprägt habe. Um deren Zuammenhalt zu stärken, müsste man sich der Migrationsgeschichte erinnern. Deutschland habe sich selbst über lange Jahre nicht als Einwanderungsland gesehen. Auch auf Twitter bekräftigte sie später ihre Ansicht, dass Migration „Teil [des] Landes“ sei:
Regelmäßiges Bekenntnis zu Migration
Dass es sich bei der Äußerung um kein anlassbezogenes Lippenbekenntnis handelt, zeigt sich an der regelmäßigen Wiederholung dieser Aussage im Laufe der letzten Monate und Jahre. Erst vor wenigen Wochen forderte sie in einem FAZ-Interview neuerlich eine „Integrationsoffensive“.
Im vergangenen September bezeichnete sie Deutschland als „weltoffenes, integratives Land“. Deutschland sei ein „Einwanderungsland“, sie freue sich über das Bekenntnis von „Vielfalt als Bereicherung“. Wenige Wochen davor befürwortete sie die Schaffung von auf die Zielgruppen zugeschnittenen Sprachkursen.
Erinnerung an „weihnachtsfreie“ Weihnachtskarte
Für besondere Aufregung sorgte zur Adventszeit auch eine Weihnachtskarte von Widmann-Mauz. Denn anstelle Weihnachten namentlich zu nennen wünschte man darin eine „besinnliche Zeit“ – und zwar „egal, woran Sie glauben“ – Die Tagesstimme berichtete.
Daraufhin folgte eine breite Welle der Kritik – auch aus Reihen ihrer eigenen Partei, aber auch aus weiten Teilen der Gesellschaft. Ein Journalist der bürgerlichen Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) unterstellte ihr etwa, einen „problematischen Integrationsbegriff“ zu pflegen.