FPÖ-Abgeordneter fordert Ende von Gain-of-Function-Forschung
Der EU-Abgeordnete Gerald Hauser kritisiert die Finanzierung riskanter Virusforschung durch die EU. Er sieht die EU-Kommission mitverantwortlich für die Folgen der Coronapandemie und fordert ein Ende dieser Art von Forschung.
Im Zentrum von Hausers Kritik steht die Finanzierung des Virus-Labors in Wuhan, das von vielen Beobachtern als Ausgangspunkt der Coronapandemie gesehen wird.
© IMAGO / SEPA.MediaBrüssel. – Der freiheitliche EU-Abgeordnete Gerald Hauser hat die Finanzierung von sogenannter Gain-of-Function-Forschung durch die Europäische Union scharf kritisiert. In einer parlamentarischen Anfrage an die Europäische Kommission thematisiert er zuletzt finanzielle Unterstützungen für riskante Forschungsprojekte, die aus seiner Sicht ein erhebliches Gefahrenpotenzial bergen.
Wuhan-Labor als Ausgangspunkt der Kritik
Im Zentrum der Kritik steht die Finanzierung des Virus-Labors in Wuhan. Hauser verweist darauf, dass die EU bereits eingestehen musste, dass das Labor zwischen 2015 und 2020 zweimal hohe Geldbeträge aus dem Horizon-2020-Programm der EU für Gain-of-Function-Forschung erhalten hat. Bei dieser Art der Forschung werden Krankheitserreger unter anderem so verändert, dass sie gefährlicher, ansteckender und tödlicher werden.
Laut dem FPÖ-Politiker wurde von der US-Regierung, dem US-Kongress, dem deutschen Bundesnachrichtendienst sowie namhaften Wissenschaftlern längst bestätigt, dass das COVID-19-Virus mit großer Wahrscheinlichkeit aus diesem Labor in Wuhan stammte. Hauser leitet daraus weitreichende Konsequenzen ab: „Damit ist COVID-19 der erste dokumentierte Fall, in dem Gain-of-Function-Forschung katastrophale Folgen für die gesamte Welt hatte und eine Pandemie auslöste, mit Millionen Toten und katastrophalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen“. Und die EU-Kommission sei nicht nur Partner und Finanzier dieses Labors, „sie ist aufgrund ihrer nachgewiesenen finanziellen Kontakte zu China befangen und mitbeteiligt.“
Weitere EU-Förderungen in Europa
Hauser übt auch Kritik an jüngsten Förderentscheidungen. In einer aktuellen Anfragebeantwortung habe die EU-Kommission nun auch eingestehen müssen, dass sie ein Gain-of-Function-Projekt zum Grippevirus in Rotterdam finanzierte und weiterhin solche Projekte unterstützen will.
In seiner Anfrage möchte der Abgeordnete unter anderem erfahren, welche Labore und Institute in der EU und weltweit seit 2020 Gelder für Gain-of-Function-Forschung erhalten haben. Zudem thematisiert er, ob diese Form der Forschung in der EU klar geregelt und kontrolliert wird.
Vergleich mit US-Politik
Der Abgeordnete verweist in diesem Zusammenhang auf Entwicklungen in den USA. Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie habe die US-Regierung die finanzielle Unterstützung für viele Gain-of-Function-Projekte bereits teilweise eingestellt. „Das Risiko einer unbeabsichtigten oder absichtlichen Freisetzung tödlicher Erreger, die eine weitere Pandemie auslösen könnten, ist einfach zu hoch“, so Hauser. Viele Bürger würden diese Ansicht teilen. Deshalb brauche es Transparenz, „und wenn die Politik etwas tut, was die Bürger nicht gutheißen, muss sofort eine Veränderung her“.
Von der Europäischen Kommission fordert Hauser in seiner Anfrage klare Antworten darauf, ob die EU dem Beispiel folgen und die Förderung von Projekten mit hohem Risiko „einstellen oder massiv einschränken“ wird. Für ihn steht fest, dass sich weiteres Risiko nur durch Transparenz und eine politische Kurskorrektur vermeiden lasse.





