Regensburg: Ehemaliger Kaufhof könnte islamisches Zentrum werden

In Regensburg sorgt die geplante Umnutzung eines ehemaligen Kaufhof-Gebäudes zu einem „Islamischen Kulturzentrum“ für Aufsehen und Kritik. Die Stadt selbst weiß angeblich von nichts.

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Regensburg: Ehemaliger Kaufhof könnte islamisches Zentrum werden
© IMAGO / Manfred Segerer

Regensburg. – In Regensburg sorgt der geplante Umbau eines ehemaligen Galeria-Kaufhof-Gebäudes für Aufsehen. Nach dem Kauf der Immobilie durch eine internationale Investorengruppe, zu der auch Geldgeber aus Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten gehören sollen, kursieren Berichte, dass das Gebäude in ein „Islamisches Kulturzentrum“ umgewandelt werden könnte – ein Vorhaben, das in der bayerischen Domstadt auf ein geteiltes Echo stößt.

Energie eines orientalischen Basars

Die Investorengruppe, zu der laut der Immobilien Zeitung ein „Multi Family Office“, eine Finanzverwaltung für mehrere vermögende Familien gehört, hat bereits ihre Pläne für die Umnutzung des Geländes vorgestellt. Sprecher Rami Haddad sagte der Mittelbayerischen Zeitung (MZ), das Konzept sehe eine Mischnutzung des Gebäudes vor. Durch ein „Shop-in-Shop-Konzept“ sollen Einzelhandel, Kultur und Gastronomie miteinander verbunden werden. Diese Mischung soll die „dynamische Energie eines orientalischen Basars“ nachbilden. „Stellen Sie sich vor, der Duft von frisch gebrühtem Kaffee vermischt sich mit dem Aroma von Gewürzen, alles unter einer Dachterrasse mit Shisha-Bar und Panoramablick“, schwärmt Haddad gegenüber der MZ.

Trotz der starken Anlehnung an orientalische Traditionen betonen die Investoren, dass das Zentrum keine religiöse Institution werden soll. Vielmehr wird es als „Brücke“ bezeichnet, die verschiedene Traditionen und Perspektiven miteinander verbindet. „Das Zentrum soll eine Art ,Majlis‘ werden“, erklärt Haddad. Der Begriff „Majlis“ stammt aus dem Arabischen und bezeichnet einen „Ort des (Zusammen)Sitzens“. Geplant sind Veranstaltungsräume für Workshops, Ausstellungen und Kulturfeste, die dem interkulturellen Austausch dienen.

Ambitionierte Pläne

Die Investoren selbst sprechen von einem ehrgeizigen Projekt zur Revitalisierung der Regensburger Innenstadt. „Dieses Projekt ist ein Phönix für die Innenstadt, der Einzelhandel, Kultur und Gastronomie verbindet, um eine ganzheitliche und dynamische Umgebung zu schaffen“, so Haddad. Regensburg, im Mittelalter durch den Handel mit Venedig eine der reichsten Städte Deutschlands, habe sich in den vergangenen Jahrhunderten schwer getan, sich zu modernisieren.

Der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet, dass die Stadt Regensburg noch nicht offiziell über die Pläne informiert wurde. Laut einer Pressesprecherin haben die Investoren weder offiziell Kontakt mit der Stadt aufgenommen, noch liegt ein Antrag auf Nutzungsänderung vor. Sollte das Gebäude tatsächlich in ein „islamisches Kultur- und Einkaufszentrum“ umgewandelt werden, müsste zunächst eine entsprechende Nutzungsänderung genehmigt werden, so die Sprecherin.

Stadt soll Vorkaufsrecht nutzen

Während eine neue Nutzung des Gebäudes frühestens 2026 zu erwarten ist, übt die AfD scharfe Kritik an den Plänen. Der Fraktionsvorsitzende der AfD im Schwandorfer Stadtrat und Kreistag, Reinhard Mixl, veröffentlichte Anfang der Woche eine Videobotschaft in den Sozialen Medien, in der er erklärte, es könne nicht sein, dass man mitten in der Stadt ein Zentrum bekomme, das nicht zur christlichen Kultur passe. Die Stadt Regensburg habe nach wie vor ein Vorkaufsrecht und er hoffe, dass sie davon Gebrauch machen werde.

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