„Scheißblatt“-Sager: Wiens FPÖ-Chef Nepp zeigt linke Doppelmoral auf

Dominik Nepp hat den Standard als „Scheißblatt“ bezeichnet und dafür viel Kritik geerntet. Nun kritisiert er seinerseits die Doppelmoral der Linken für ähnliche Äußerungen über Boulevardmedien.

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„Scheißblatt“-Sager: Wiens FPÖ-Chef Nepp zeigt linke Doppelmoral auf

Mit seinem „Scheißblatt“-Sager hat Dominik Nepp diese Woche für reichlich Aufregung gesorgt.

© IMAGO / SEPA.Media

Wien. – Am Dienstag veröffentlichte die Tageszeitung Der Standard einen Bericht über einen FPÖ-Stammtisch in Wien Simmering, bei dem die FPÖ-Abgeordneten Harald Stefan und Markus Tschank gegen die ÖVP austeilten. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp teilte den Standard-Bericht auf X mit den Worten: „5 gute Jahre, wenn es mit diesem 'Scheißblatt' endlich vorbei ist“. Dazu schrieb er den Hashtag „Presseförderung nur noch für echte Qualitätsmedien“. Es folgte eine Welle der Empörung.

Standard fürchtet um Gelder

Der Standard, der Nepps Sager inzwischen immerhin für seinen Spendenaufruf auf der eigenen Website nutzt, muss um künftige Förderungen und Inserate bangen. Immerhin denkt die FPÖ generell darüber nach, die Presseförderung in Österreich auf neue Beine zu stellen. Es könne jedenfalls nicht sein, so FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker, „dass der Großteil der Medien sich auf die FPÖ stürzt“. Kürzungen deutete Hafenecker vor allem bei den Inseraten an: „Wenn seitens der Medien immer Kritik kommt, dass sich Politik mit Inseraten einkauft, werden sie am eigenem Leib erspüren müssen, wie es ist, wenn es keine Inserate mehr gibt.“

Nepp prangert Doppelmoral an

Nepp wiederum griff am Mittwoch seine Aussage vom Vortag auf und wies auf die Doppelmoral der Linken hin, die sich in der Aufregung um die Bezeichnung des Standard als „Scheißblatt“ gezeigt habe: „Als die Tageszeitung HEUTE als 'Scheißblatt' bezeichnet wurde, haben SPÖ, Grüne und die linke Journalistenblase gejubelt und wollten gleich ein Fundraising für den Verfasser im Falle einer gerichtlichen Verurteilung starten“, so Nepp.

Wenn es darum gehe, dem Boulevard Subventionen zu entziehen, gebe es im linken Lager ebenfalls „tosenden Applaus“. „Aber kaum wagt es ein Nicht-Linker, den Spieß umzudrehen und die Linken mit ihren eigenen Medienzensurplänen zu konfrontieren, ist plötzlich die Freiheit der Medien und die Demokratie in Gefahr.“ Wieder einmal werde den Linken der Spiegel vorgehalten, so Nepp. „Und sie sind auch diesmal das Opfer ihrer eigenen Scheinheiligkeit geworden“.

In der Vergangenheit hatte etwa Falter-Chefredakteur Florian Klenk erklärt, dass es seiner Ansicht nach eine vertretbare Meinung sein könne, heute als „Scheißblatt“ zu bewerten.

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