Waldheim: Friseurin sammelt Unterschriften gegen Asylunterkunft – dann brennt es
Im sächsischen Waldheim soll eine Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 500 Asylbewerber entstehen. Doch ein Friseursalon will das nicht und sammelt Unterschriften dagegen. Dann brennt es vor dem Salon.
Waldheim. – In der mittelsächsischen Stadt Waldheim regt sich Widerstand gegen die geplante Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 500 Asylbewerber im AOK-Bildungszentrum. Sowohl zahlreiche Bürger als auch die Stadträte kritisieren das Vorhaben des Freistaates und befürchten eine Überforderung der Kommune. Eine Friseurmeisterin initiierte eine Unterschriftenaktion gegen das Projekt und legte entsprechende Listen in ihrem Salon aus. Nun kam es dort zu einem Brand.
Brand an Friseursalon nach Protestaktion
Am Sonntagabend kam es nach ersten Informationen zu einem Brand an der Fassade des Friseursalons in der Bahnhofstraße, wo seit kurzem Unterschriften gegen die geplante Unterkunft gesammelt werden. Nach ersten Erkenntnissen wurden Mülltonnen in einem Durchgang zum Hinterhof angezündet. Besonders brisant: Auf einem Video, das die Salonbesitzerin auf Facebook geteilt hat, ist außerdem zu sehen, dass sich an der Fassade des Durchgangs eine Gasleitung befindet.
Die Vermutung auf Brandstiftung liegt nahe. Die Frage, ob es sich um einen Zufall oder einen gezielten Anschlag handelt, ist noch nicht geklärt. Beobachter sehen allerdings einen Zusammenhang zwischen der Unterschriftenaktion und dem Brand. Die Betreiberin des Friseursalons gibt sich trotz des Vorfalls kämpferisch. Auf Facebook teilte sie Bilder vom Feuerwehreinsatz mit den Worten: „Wir bleiben trotzdem stark in Waldheim.“