Australien nimmt Klimaflüchtlinge aus Südpazifik auf
Experten gehen davon aus, dass das südpazifische Tuvalu in den nächsten Jahrzehnten weitestgehend überschwemmt werden dürfte.
Canberra. – Australien hat vor wenigen Wochen angekündigt, Tuvaluaner aufzunehmen und ihnen ein dauerhaftes Bleiberecht zu gewähren. Der Grund: Der pazifische Inselstaat Tuvalu wird nach Expertenmeinung in 100 Jahren vollständig im Meer versinken. Rund 11.000 Einwohner wären davon betroffen.
Albanese spricht von „bedeutendstem Abkommen“ mit Tuvalu
„Als niedrig gelegenes Land ist Tuvalu besonders vom Klimawandel betroffen“, sagte der australische Premierminister Anthony Albanese bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem tuvaluischen Amtskollegen Kausea Natano Anfang November auf den Cookinseln im Südpazifik. „Seine Existenz ist bedroht. Ich glaube, dass die Industrienationen die Verantwortung haben, Hilfe zu leisten, und genau das tun wir.“ Australien wird nun jährlich 280 Tuvaluer aufnehmen und sie bei sich leben, arbeiten und studieren lassen – laut Albanese das „bedeutendste Abkommen zwischen Australien und einem pazifischen Inselstaat aller Zeiten“. Auch Natano sprach von einem „Meilenstein“.
Die USA haben bereits ähnliche Abkommen mit sinkenden Pazifikstaaten wie Palau und den Marshallinseln geschlossen. Dabei geht es vor allem um wirtschaftliche Unterstützung als Gegenleistung für den militärischen Zugang zu strategisch wichtigen Seegebieten.