Luxemburg: Ab heute fährt man mit den Öffis gratis

Die kostenlosen Öffis sind nur ein Teil der größeren Verkehrswende in Luxemburg. Im nächsten Jahr soll noch deutlich mehr in den Bereich Mobilität investiert werden als in den vergangenen Jahren. Luxemburg. – Seit Samstag braucht man im Großherzogtum für Bus, Bahn und Straßenbahn kein Ticket mehr. Damit ist Luxemburg das erste Land der Welt, das alle öffentlichen Verkehrsmittel gratis gemacht hat. Die Maßnahme kostet das Land jährlich 41 Millionen Euro. Doch es ist eine weitaus umfassendere Verkehrswende geplant. Der niederösterreichische SPÖ-Landesparteivorsitzende Franz Schnabl zeigte sich erfreut über diesen Schritt und nennt Luxemburg ein „großes Vorbild“.
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Luxemburg: Ab heute fährt man mit den Öffis gratis

Bild: Das Fahren mit sämtlichen Öffis ist in Luxemburg ab heute kostenlos / Bild: Smiley.toerist / CC BY-SA (Bild zugeschnitten)

Die kostenlosen Öffis sind nur ein Teil der größeren Verkehrswende in Luxemburg. Im nächsten Jahr soll noch deutlich mehr in den Bereich Mobilität investiert werden als in den vergangenen Jahren.
Luxemburg. – Seit Samstag braucht man im Großherzogtum für Bus, Bahn und Straßenbahn kein Ticket mehr. Damit ist Luxemburg das erste Land der Welt, das alle öffentlichen Verkehrsmittel gratis gemacht hat. Die Maßnahme kostet das Land jährlich 41 Millionen Euro. Doch es ist eine weitaus umfassendere Verkehrswende geplant. Der niederösterreichische SPÖ-Landesparteivorsitzende Franz Schnabl zeigte sich erfreut über diesen Schritt und nennt Luxemburg ein „großes Vorbild“.

„Frage der Priorisierung“

Die ersten Ticketautomaten wurden bereits abmontiert, Sperrholzplatten verdecken nun die Löcher im Boden. Wo noch Automaten stehen, nehmen sie kein Geld mehr an. Die Gratisfahrten, die das kleine europäische Land jährlich 41 Millionen Euro kosten werden , werden aus Steuermitteln finanziert. Für Regierungschef Xavier Bettel (Demokratesch Partei – DP) eine verhältnismäßig kleine Summe für ein soziales Projekt mit positiven Auswirkungen für die Umwelt. Die umgesetzte Maßnahme würde außerdem zu einem besseren Image seines Land beitragen.
Der kostenfreie Transport ist Teil eines großen Konzepts zur Verkehrswende in Luxemburg. Vor zwei jahren hat die „Ampelregierung“ aus Liberalen, Sozialisten und Grünen beschlossen, ab sofort zwei Drittel der Investitionen im Bereich Mobilität in Nahverkehr zu stecken und nur noch ein Drittel in die Straße. „Alles eine Frage der Priorisierung“, sagt Verkehrsminister Bausch von den Grünen. „Klar ist: So autofreundlich, wie wir uns Räume im vergangenen Jahrhundert erschlossen haben, geht das nicht mehr. Das hat uns zum Kollaps geführt.“

Höhere Investitionen im Bereich Mobilität

Durch den kostenlosen Nahverkehr und bessere Verbindungen soll die Verkehrssituation in dem kleinen Land verbessert werden. Denn zu den 620.000 Einwohnern kommen werktäglich noch einmal weitere 200.000 Berufspendler aus Deutschland, Frankreich und Belgien. Im Jahr 2021 sollen die Investitionen demnach auf 806 Millionen Euro steigen. Im Vergleich: 2018 lagen die Investitionen in diesem Bereich bei 501 Millionen Euro. Geplant ist, dass Straßenbahnen künftig ohne Oberleitungen auskommen und stattdessen mit Batterien fahren sollen. Das Busnetz soll reorganisiert werden, hin zu Schnellbussen und extra Pendlerspuren. Außerdem soll die Zahl der Park-and-Ride-Plätze an den Grenzen bis 2025 verdoppelt werden. Weiters soll das Radwegnetz auf 1100 Kilometer Länge ausgebaut werden.

„Modell auch für Österreich vorstellbar“

„Der 29. Februar 2020 kann als Meilenstein im Öffentlichen Verkehr angesehen werden!“, erklärt Franz Schnabl, Landesparteivorsitzender der SPÖ Niederösterreich, heute in einer Aussendung. Er könne sich das Modell aus Luxemburg auch gut für Österreich vorstellen: „Dieses Vorhaben ist nur dann möglich, wenn alle Verantwortlichen an einem Strang ziehen, sowohl in der Politik als auch im öffentlichen Verkehr. Aber es ist möglich, davon bin ich überzeugt!“, so Schnabl. Auch wenn es nicht sofort 1 zu 1 übertragbar sei, so Schnabl, sei er doch der Meinung, „dass wir in Niederösterreich und Österreich auch danach streben sollten, in absehbarer Zeit ein ähnliches Modell anbieten zu können!“, so der SPÖ-Politiker abschließend.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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