Russland: Giftgas-Anschlag war vom Westen inszeniert
Russland habe eindeutige Beweise, dass Großbritannien eine zentrale Rolle beim mutmaßlichen Giftgas-Angriff in Syrien spielte. Interviews mit Hilfskräften sollen dies nun untermauern. Zudem sorgt ein Vorfall in Großbritannien für Verwirrung. Großbritannien bestreitet die Vorwürfe und bezeichnet sie als „bizarr“.
„Wir haben Beweise, dass Großbritannien an der Organisation dieser Provokation in Ost-Ghuta direkt beteiligt ist“, verkündete der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.
Interviews mit „Weißhelmen“
Konaschenkow sprach dabei über „Interviews von direkt an der Erstellung von Videos beteiligten Personen“, aus denen deutlich hervorgehen soll, dass Großbritannien starken Druck auf die Weißhelme ausgeübt habe. Den Weißhelmen sei gesagt worden, dass die syrische Regierung auf einen bevorstehenden Angriff von Islamisten reagieren würde, was die Weißhelme nutzen sollten. Die umstrittene Organisation ist für die Veröffentlichung der Videos in den sozialen Medien verantwortlich. Ausschnitte der Interviews sind auch auf YouTube abrufbar:
„Anti-russische Kampagne“
Schon zuvor betonte der russische Außenminister Sergej Lawrow, dass der Geheimdienst eines „bestimmten Staates, der jetzt an vorderster Front einer anti-russischen Kampagne“ teilnimmt, den Vorfall inszeniert habe. Die britische UN-Botschafterin Karen Pierce reagierte empört auf die russischen Vorwürfe und bezeichnete sie als „grotesk“ und „bizarr“. „Es ist die schlimmste Fakenews, die wir bisher von der russischen Propagandamaschine gesehen haben.“
OPCW-Untersuchung fortgesetzt
Schon am Freitag wies Russland darauf hin, dass russische Experten keine Spuren des Einsatzes von Giftstoffen gefunden hätten. Die USA wiederum behaupten ebenfalls, „unwiderlegbare Beweise zu haben“, wollen sie der Öffentlichkeit aber nicht vorlegen.
Die internationale Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) setzte ihre Untersuchung am Samstag trotz des völkerrechtswidrigen Raketenangriffes von Frankreich, Großbritannien und den USA am Samstag fort. Binnen 30 Tagen sollen die Ergebnisse von Chemikern, Medizinern und Waffenexperten der UNO übergeben werden.
Vorfall in britischem TV-Interview
Für Verwirrung sorgte unterdessen ein Interview in Großbritannien, das Sky News mit General a.D. Jonathan Shaw, dem Ex-Kommandeur der britischen Streitkräfte im Irak führte Er sagte im Interview über den angeblichen C-Waffen-Angriff, dass die syrischen Regierungskräfte gar kein Motiv dafür hätten. „Ich glaube, dass wir etwas außer Acht lassen… was für ein Motiv soll Syrien für einen Giftgasangriff zu dieser Zeit und an diesem Ort haben? Die Syrer gewinnen doch“, äußerte sich der General. Als er mit den Worten „Und plötzlich bekommen wir einen Chemiewaffenangriff…“ fortsetzte, unterbrach die Moderatoren kurzerhand das Interview. Einen Mitschnitt des Interview gibt es auf YouTube zu sehen: