Südafrika setzt Einsatz von Astra-Zeneca-Impfstoff nach Studie aus
Damit reagiert das Land auf Studienergebnisse, wonach der Impfstoff nur begrenzten Schutz bei mild verlaufender Infektion mit der südafrikanischen Variante liefert.
Pretoria. – Der Gesundheitsminister von Südafrika, Zweli Mkhize, kündigte am Sonntag an, dass das Land den Einsatz des Impfstoffs des britisch-schwedischen Konzerns Astra Zeneca aussetzen wird. Südafrika wolle mit Wissenschaftlern beraten, wie man mit diesem Impfstoff am besten verfahre, berichtete die New York Times.
Begrenzter Schutz
Der Konzern hatte zuvor einen Bericht der Financial Times bestätigt, wonach der Impfstoff laut ersten Daten einer nicht umfangreichen Erprobung nur begrenzten Schutz gegen milde und moderate Krankheitsverläufe nach Infektionen mit der südafrikanischen Mutation (B.1.351) bietet, die jüngst auch in Tirol aufgetaucht ist.
Die Ergebnisse stammen aus einer Studie der südafrikanischen Universität Witwatersrand und der Universität Oxford, mit der Astra Zeneca den Impfstoff entwickelte, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Insgesamt hatten 2.026 Personen an der laut der Zeitung noch nicht durch Experten begutachteten Studie teilgenommen. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt ein Placebo. Keiner der Teilnehmer hatte demnach einen schweren Verlauf oder ist gestorben. Astra Zeneca geht davon aus, dass der Impfstoff auch Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bietet. Allerdings gebe es noch nicht genügend Erkenntnisse darüber, da es sich bei den Studienteilnehmern überwiegend um junge, gesunde Erwachsene gehandelt habe.
Protest gegen Astra-Zeneca-Impfstoff
Der Impfstoff von Astra Zeneca spielt im österreichischen Impfplan eine wesentliche Rolle. Eine erste Lieferung mit 36.000 Dosen ist in der Nacht auf Samstag eingetroffen, bis Ende März sollen es 700.000 Dosen sein. Allerdings bescheinigen Studien dem Impfstoff bereits gegen die herkömmliche Virusvariante eine geringere Wirksamkeit als andere Impfstoffe. Dennoch setzt Österreich stark auf Astra Zeneca, da der Impfstoff leichter zu verabreichen ist als die mRNA-Vakzine.
Erst unlängst erklärte eine Gruppe von Ärzten in Salzburg, dass sie nicht mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff, sondern mit jenem von Biontech und Pfizer geimpft werden möchten. Ärztekammerpräsident Karl Forstner sieht den Grund für den Unmut darin, dass die Zulassungsstudien für den Astra-Zeneca-Impfstoff anfangs eine Wirksamkeit von etwa 60 Prozent ergeben hätten, diese bei jenen von Pfizer und Moderna hingegen bei 90 Prozent liege. Die Ärzteschaft schrieb wegen der Impfung bereits etliche Briefe an die Landesregierung und drohte sogar mit der Schließung ihrer Ordinationen, sollte sie von der Landesregierung weiterhin nicht gehört werden.