Alarmierende Studie: Jeder zweite Schüler erschöpft und ausgebrannt

Eine aktuelle Studie der DAK-Gesundheit zeigt, dass mehr als die Hälfte der Schüler in Deutschland unter Erschöpfung leidet und viele von Einsamkeit und Schlafstörungen betroffen sind. Besonders alarmierend ist der Anstieg regelmäßiger Beschwerden, der in den letzten Jahren um ein Viertel zugenommen hat.

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Alarmierende Studie: Jeder zweite Schüler erschöpft und ausgebrannt

Laut der Studie schläft mehr als ein Drittel der Schüler schlecht.

© IMAGO / photothek

Hamburg. – Immer mehr Schüler in Deutschland leiden nach einer aktuellen Studie der DAK-Gesundheit unter gesundheitlichen und psychischen Problemen. Wie aus der am Montag in Hamburg veröffentlichten Studie hervorgeht, ist mehr als die Hälfte der Schüler der Klassen fünf bis zehn erschöpft; viele kämpfen mit Einsamkeit und Schlafstörungen. Die Ergebnisse der Befragung von rund 23.000 Schülern in 14 Bundesländern zeigen eine besorgniserregende Entwicklung.

Demnach fühlt sich fast ein Drittel der Schüler einsam und ausgeschlossen, mehr als ein Drittel schläft schlecht. Zudem leiden rund 27 Prozent der Befragten regelmäßig unter Rücken-, Kopf- oder Bauchschmerzen. Besonders alarmierend ist, dass der Anteil der Schüler, die mindestens zweimal pro Woche unter Beschwerden leiden, in den letzten sechs Jahren um ein Viertel gestiegen ist. Bei den Mädchen ist die Zunahme noch größer.

Hälfte der Schüler erschöpft

Die Studie zeigt auch, dass drei Viertel der Schüler von Krisenängsten geplagt werden, etwa im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine oder der Klimakrise. Sechs Prozent der Schüler berichten sogar von häufigen Krisenängsten. Kinder aus sozial schwachen Familien sind von diesen Ängsten und der Einsamkeit besonders betroffen.

Studienleiter Reiner Hanewinkel vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord), das an der Studie beteiligt war, bezeichnete die Ergebnisse als „besorgniserregend“. Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, sieht in den Ergebnissen eine ernsthafte Gefahr für die psychische Gesundheit der jungen Generation und fordert verstärkte Präventionsmaßnahmen. Er betonte, dass chronische Einsamkeit ein erhebliches Risiko für die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen darstelle.

AfD nennt drei Faktoren zur Verbesserung der Situation

Auch die AfD bezeichnete die Ergebnisse der Studie als „alarmierend“. „Eine signifikante Anzahl an Schülern leidet an Einsamkeit, Schlafmangel, Krisenangst, psychischen und körperlichen Beschwerden. Im Vergleich zu der Erhebung von 2017 ist eine klar steigende Tendenz festzustellen“. Sie geht davon aus, dass die von der Bundesregierung ergriffenen Coronamaßnahmen zu dieser Verschlechterung beigetragen haben. „Dies sehen offenbar auch die Verfasser der Studie so“, so der AfD-Bildungssprecher Götz Frömming gegenüber FREILICH. Daher sei es wichtig, dass ein Untersuchungsausschuss dies alles aufarbeitet, „damit nie wieder eine Regierung auf die Idee kommt, solche Wahnsinns-Maßnahmen zu beschließen“.

Um die gesundheitliche und psychische Situation der Schüler zu verbessern, gebe es drei wesentliche Faktoren die eine gute und gesundheitsfördernde Schule ausmachen, so Frömming. Erstens dürften die Klassen nicht zu groß sein, sondern aus maximal 25 Schüler, besser 20 pro Klasse bestehen. Der Anteil an Migranten sollte etwa ein Drittel nicht übersteigen. Schulzentren mit über 1.000 Schülern seien zu groß. „Wir setzen uns für ein gegliedertes Schulsystem und den Erhalt von kleinen und überschaubaren Dorfschulen ein“. Zweitens brauche es gut ausgebildete Lehrer, „die ihr Fach beherrschen und von überflüssiger Bürokratie und unsinnigen Aufgaben entlastet werden“. Zusätzlich würden die Schulen weiteres Personal wie etwa Sozialarbeiter und Psychologen oder auch eine Schulkrankenschwester benötigen. Drittens seien sanierte, saubere Gebäude und ausreichend Lernräume, in denen man sich wohlfühlen kann, notwendig. Dazu gehören auch moderne Turnhallen, Sportplätze und Schwimmhallen für die Leibeserziehung.

Generell sei die Schule ein Lernort und keine Reparaturanstalt für alle sozialen Probleme und Schieflagen in der Gesellschaft, betont Frömming. „Sie soll Familien bei der Erziehung und Bildung der Kinder unterstützen, kann sie aber nicht ersetzen. Dies beinhaltet auch, dass die Schule in ihrer Ausgestaltung die Gesundheit und Entwicklung der Kinder nicht negativ beeinträchtigen darf“. Man dürfe aber nicht in den Fehler verfallen, die Kinder in Watte zu packen. „Zu einer gesunden Entwicklung gehören Erfolge, aber auch Niederlagen. Lernen muss nicht immer Spaß machen, es kann und darf auch anstrengend sein. Wichtig sei auch, „dass wir aufhören zu propagieren, dass alle Schüler auf das Gymnasium gehen müssten“. Viele Schüler seien auf dem Gymnasium überfordert und wären an anderen Schulen besser aufgehoben, heißt es gegenüber FREILICH.

„Schädliche Politik beenden“

Beim Umgang von zunehmenden Ängste und psychischen Belastungen von Schülern, insbesondere von Kindern aus sozial schwachen Familien warnt Frömming vor voreiligen Schlüssen und unüberlegten Maßnahmen. „Die Politik hat durch ihr Eingreifen in den Bildungsbereich und mit zahlreichen Reformen in den letzten Jahrzehnten mehr Unheil angerichtet, als Gutes bewirkt“. Die vorliegende Studie beschreibe vor allem Symptome. „Bevor die Politik handelt, müssen wir wissen, worin die Ursachen liegen. Vermutlich liegen diese nicht nur in den Schulen selbst, sondern an allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen“. Zum Beispiel würden Ängste vor einem „Klimatod“ auch von den Medien und vielen Nicht-Regierungsorganisationen geschürt, „die daraus ein Geschäftsmodell entwickelt haben“. Auch die Verwirrung der Geschlechter durch Genderprojekte und all die anderen „woken“ Entwicklungen, die in die Schulen hineingetragen werden, würden vermutlich eine Rolle spielen. „Hier sollte die Politik regelnd tätig werden und alle und alles wieder aus dem Schutzraum Schule entfernen, was dort nicht hineingehört: Lesestunden mit 'Drag-Queens', Köfferchen zur Frühsexualisierung und alle möglichen Projekte und Initiativen, die ihre einseitige linke Agenda hinter wohlklingenden Namen wie 'Schule gegen Rassismus' oder 'Schulen für Demokratie und Vielfalt' verbergen“. Dies alles trage zur Verunsicherung und Überforderung von Schülern bei, die sich vor allem wieder auf ihre eigentliche Aufgabe, das Lernen und die Ausbildung ihrer Persönlichkeit, konzentrieren können sollten.

Man müsse Schule so gestalten, dass sie Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung fördert und nicht schadet. Die derzeitige Politik schade der Entwicklung der Schüler, „weil Sie ihnen Angst vor dem Klimawandel macht, sie in ihrer geschlechtlichen Identität verwirrt und die Masseneinwanderung normalen Unterricht verhindert“. Der erste Schritt zur Besserung der Gesundheit der Schüler sei es, diese „schädliche Politik“ zu beenden. Darüber hinaus sollte es auch an öffentlichen Schulen Ansprechpartner für psychisch belastete Schüler und Lehrer geben, wie es sie an vielen privaten Bildungseinrichtungen gibt, betont Frömming. Diese Möglichkeiten zur Supervision sollten standardmäßig in den Schulalltag für Lehrer und Schüler integriert werden.

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