„Danke, Antifa“: ‚taz‘-Journalist verharmlost linksextreme politische Gewalt
Für einiges Kopfschütteln sorgt derzeit ein Meinungsstück eines Journalisten der linken Berliner Tageszeitung taz. Darin spricht sich der Autor gegen eine Gewaltlosigkeit im ‚Kampf gegen rechts‘ aus.
Berlin. – Der Autor des Stücks, Lalon Sander, schildert seine Jugenderfahrungen mit der sogenannten „rechten“ Szene in seiner Heimatstadt Leipzig. Als Einstieg wählt er dabei die Tötung eines Irakers durch Rechtsextremisten im Jahr 2010. Durch ein Bekenntnis zur Gewaltfreiheit im politischen Raum würde man diese Opfer „im Stich“ lassen. In der Folge rückt er aber auch die patriotische AfD in eine vermeintliche Tradition zur völkisch-nationalistischen NPD – und äußert auch Verständnis für körperliche Angriffe auf deren Personal.
„Keine Gewalt“ als „absurde Parole“
Die AfD verbreite nämlich, so der taz-Chef vom Dienst Sander, eine „Rhetorik der Gewalt“, welche „mindestens so übel“ sei, wie jene der NPD. Anhand eines Erlebnisses mit einem Mann in einer städtischen Straßenbahn – dieser beschimpfte Sander, der über bengalische Wurzeln verfügt, angeblich rassistisch – hätte er sich „immer wieder mit der Gewalt beschäftigen“ müssen. Alleine „Schon deshalb“ sei „keine Gewalt“ für ihn eine „absurde Parole“.
Hinterfragung des Gewaltmonopols
Er führt aus, sich damals vom Gewaltmonopol des Staates „im Stich gelassen“ gefühlt zu haben. Geholfen hätte hier die „Androhung von Gewalt“ seitens Antifaschisten – sowie „tatsächlich Gewalt“, welche sie gegen mutmaßliche Rechtsextremisten ausübten. Er legitimiert deren Verwendung von Gewalt, die „zuschlagen“ hätten „müssen“, um „Neonazistrukturen […] zu zerschlagen. Er stellt das Gedankenspiel an, was geschehen wäre, wenn der Mörder des eingangs erwähnten Irakers vor dessen Tat „von einer Antifa-Sportgruppe aufgesucht worden“ wäre.
taz-Journalist entschuldigt Magnitz-Attentat
Doch nicht genug: Auch für das Attentat auf den Bremer AfD-Landessprecher Frank Magnitz durch mutmaßliche Linksextremisten äußert Sander sein Verständnis. Dieser sei zwar „nicht selbst körperlich gewalttätig“ – aber Teil einer Partei, welche politische Gewalt angeblich befürworte und ideologisch rechtfertige. Dadurch trage er dazu bei, dass Deutschland zu einem „unsichereren Ort für viele Menschen“ würde.
Bereits im Absatz zuvor überlegt er, ob „Nothilfe präemptiv“ sein könne. Er selber habe ruhiger geschlafen, wenn Antifa-Aktivisten bereit gewesen wären, stellvertretend „die Nacht durchzuwachen“ und dabei „Gewalt anzuwenden“. Denn seiner Ansicht hätten „Magnitz und seiner Parteikollegen“ angeblich ebenfalls „Stellvertreter“, welche bereit wären, Gewalt anzuwenden. Diese würden auf Aufrufe zur Gewaltlosigkeit nicht reagieren.
Verharmlosung mit Tradition
Es ist nicht das erste Mal, dass Journalisten des linken Blattes aus Berlin-Kreuzberg in jüngster Vergangenheit mit einer Verharmlosung linksextremer Gewalt auffallen. So legitimierte erst vergangene Woche die mehrfache taz-Autorin Veronika Kracher auf Twitter die Attacke auf Magnitz als „konsequente Umsetzung von #NazisRaus“ – Die Tagesstimme berichtete. Kurz zuvor sorgte ein Korrespondent des Blattes für Aufregung, als er eine historische autonome Antifa-Bande idolisierte und sich im Kampf gegen „Rechtspopulisten“ ebensolche Gruppen herbeiwünschte.
Demgegenüber steht ein Vorfall vom vergangenen Montag. Als Aktivisten der – programmatisch gewaltfreien patriotischen Identitären Bewegung (IBD) aus Protest gegen derartige Verharmlosungen linksextremer Gewalt an der Fassade des taz-Gebäudes plakatierten, kam es zu einer Auseinandersetzung mit einer taz-Mitarbeiterin. Die Zeitung behauptete in der Folge, diese sei von einem Aktivisten „am Hals gegriffen“ gegriffen worden. Einige Stunden darauf veröffentlichte die IBD einen Videomitschnitt, welcher hingegen ausweist, dass die Aggressivität vielmehr von der vermeintlich Geschädigten ausging.
Weiterlesen:
Magnitz‐Attentat: Journalistin schockiert mit Billigung linksextremer Gewalt (8.1.2019)
Aktion an „taz”-Gebäude: Identitäre widersprechen medialer Darstellung (14.1.2019)