Evangelische Kirche: EKD beschließt dienstliches Tempolimit
Während der 3. Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unterstützte der Kirchentag die politischen Bemühungen für ein allgemeines Tempolimit.
Magdeburg. – Die Evangelische Kirche fordert ein generelles Tempolimit von 120 km/h. Gleichzeitig sollen kirchliche Fahrten nur noch mit 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen geleistet werden. Das sind die Ergebnisse zum Abschluss der viertägigen Debatte während der Synodenberatung in Magdeburg. Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus unterstützte den Antrag, warnte die evangelische Kirche jedoch auch „zu sehr mit einem moralischen Ton“ aufzutreten. Weitere führende Mitglieder stimmten zu und verwiesen auf die „freiwillige Pflicht“ der Höchstgeschwindigkeit.
Bedeutet der Weg das Ende der Krise?
Die evangelische Kirche kämpft seit Jahren mit einem starken Mitgliederschwund. In den vergangenen 19 Jahren verlor die EKD über sechs Millionen Gläubige, seit 2015 sind es ca. 2,5 Millionen. Sie ist mit rund 19,73 Millionen Mitgliedern nach der römisch-katholischen Kirche die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft in Deutschland. Beide christliche Strömungen leiden unter dem Mitgliederschwund. Viele Gläubige beklagen ein ausgehöhltes Verhältnis zur Kirchengemeinschaft, auch die Missbrauchsfälle führten zu einem massiven Vertrauensverlust. Experten sehen ein mangelndes Bedürfnis nach Religiosität im klassischen Sinne als Hintergrund der Entwicklungen. Viele kirchliche Würdenträger versuchen, mit einer Teilnahme an gesellschaftlichen Diskursen auch junge Leute erneut für die Kirche zu gewinnen.