Evangelische Kirche will Schiff zur „Seenotrettung“ ins Mittelmeer schicken
Die deutsche Evangelische Kirche will ein eigenes Schiff ins Mittelmeer schicken.
Berlin. – Eine Resolution soll nun „nach gründlicher Prüfung“ laut dem EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford–Strohm umgesetzt werden. Das Schiff soll zur vermeintlichen Seenotrettung eingesetzt werden.
„Exemplarisches Handeln“
Bei der Aktion gehe es nicht nur um die Symbolik, sondern vor allem darum, ein Exempel zu statuieren. Bedford-Strohm, außerdem noch Landesbischof der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Bayern, erklärte wörtlich: „Es ist mehr als die Symbolik, es geht um exemplarisches Handeln. Es werden Menschen im Mittelmeer gerettet.“
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, sieht der Beschluss konkret vor, dass die Evangelische Kirche ein Schiff kaufen will. Für den Unterhalt soll ein neuer Verein mit „breiter gesellschaftlicher Beteiligung“ gegründet werden.
Die Forderung, dass sich die Kirche aktiv an den Handlungen im Mittelmeer beteiligen soll, wurden auf dem letzten Kirchentag der Evangelischen Kirche Deutschland erhoben.
„Not hat keine Nationalität“
Am Donnerstag betonte Bedford–Strohm bei einer Veranstaltung in Berlin: „Not hat keine Nationalität“. Es könne nicht hingenommen werden, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken. Dies gelte vor allem für Personen, welche den christlichen Glauben ausleben.
Er drückte seinen „hohen Respekt“ aus für vermeintliche Seenotretter, welche auch dazu bereit sind, Sanktionen zu riskieren. Das Schiff selbst soll von der Evangelischen Kirche sowie weiteren nahestehenden Organisationen gekauft werden.
Katholische Bischöfe spendeten für Mittelmeer-NGO
Dass sich Geistliche christlicher Kirchen in Deutschland im Sinne der sogenannten Seenotrettung engagieren, ist gleichzeitig keinesfalls Neuland. Im Vorjahr sorgten etwa zwei katholische Bischöfe für Schlagzeilen, als sie jeweils 50.000 Euro aus Kirchenmitteln an die umstrittene deutsche Mittelmeer-NGO „Mission Lifeline“ spendeten – Die Tagesstimme berichtete.