Für 13 Millionen Euro: Universität Lübeck startet Forschungsprojekt „Sexdiversity“
An der Universität zu Lübeck forschen künftig Dutzende Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zur Komplexität von Geschlecht und sexueller Vielfalt. Im Mittelpunkt steht die Erforschung der biologischen und sozialen Dimensionen von Geschlecht.
Lübeck. – Die Universität zu Lübeck hat ein neues Sonderforschungsprojekt mit dem Titel „Sexdiversity“ gestartet, um die Vielschichtigkeit von Geschlecht und sexueller Vielfalt zu untersuchen. Das berichtete die Welt. In dem interdisziplinären Projekt arbeiten 27 Forscher aus den Geistes- und Naturwissenschaften zusammen. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den ersten drei Jahren mit 13 Millionen Euro gefördert.
Im Mittelpunkt steht die Erforschung der biologischen und sozialen Dimensionen von Geschlecht. 17 Einzelprojekte aus Biologie, Medizin, Neurowissenschaften, Sozial- und Geisteswissenschaften sind an dem Forschungsverbund beteiligt. Ein zentrales Ziel ist es, die Entstehung und Kategorisierung von Geschlecht sowie das Verhältnis von biologischem („sex“) und sozialem Geschlecht („gender“) besser zu verstehen. Dieses Wissen soll auch dazu beitragen, medizinische Behandlungen zu verbessern.
Mehr als zwei Geschlechter
Ein wichtiger Aspekt des Forschungsprogramms ist die Hypothese, dass sich das biologische Geschlecht in kontextabhängigen Unterschieden manifestiert. Diese können über das traditionelle Zweigeschlechtermodell hinausgehen und zu vielfältigen Ausprägungen führen. Mediziner und Biologen untersuchen dazu menschliche Zellen und Körper, um mögliche Varianten der Geschlechtsentwicklung zu identifizieren. Gleichzeitig arbeiten Geistes- und Kulturwissenschaftler daran, rechtliche und ethische Grundlagen zu klären und soziale Systeme zu analysieren.
Das Forschungsprojekt wurde im April bewilligt und läuft seit Anfang Juni. Die DFG teilte auf Anfrage der Welt mit, dass die Vergabe von Fördergeldern nach wissenschaftlichen Qualitätskriterien und in einem standardisierten Verfahren erfolgt. Entscheidend seien die wissenschaftliche Qualität, Originalität und der Erkenntnisanspruch auf internationalem Niveau.