Hessisches Gericht: Zweites Asylverfahren ist in Ausnahmefällen erlaubt

Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat entschieden, dass es in Deutschland kein zweites Asylverfahren für Schutzberechtigte aus Griechenland geben kann. Doch was passiert, wenn systemische Mängel in Griechenland vorliegen? Ein Fall zeigt die Ausnahme.

/
/
1 Minute Lesezeit
Hessisches Gericht: Zweites Asylverfahren ist in Ausnahmefällen erlaubt
© IMAGO / Rüdiger Wölk

Kassel. – Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat entschieden, dass ein zweites Asylverfahren in Deutschland grundsätzlich ausgeschlossen ist, wenn eine Person bereits in Griechenland internationalen Schutzstatus erhalten hat. Das hat die FAZ berichtet. Dies gilt insbesondere für alleinstehende, junge und arbeitsfähige Männer, bei denen keine menschenrechtswidrige Behandlung in Griechenland zu befürchten ist. In drei ähnlichen Fällen hatten die Kläger, denen in Griechenland bereits Flüchtlingsschutz gewährt worden war, erneut Asylanträge in Deutschland gestellt. Diese Anträge wurden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgelehnt, und zwei der Kläger scheiterten auch vor dem Verwaltungsgericht Gießen mit ihren Klagen. Die Berufungen dieser beiden Fälle wurden nun ebenfalls vom VGH abgewiesen.

In Ausnahmefällen möglich

In einem dritten Fall entschied der VGH jedoch anders. Hier ging es um eine erkrankte, nicht erwerbsfähige Person im Rentenalter, die keine familiäre Unterstützung erwarten kann. Der Gerichtshof erkannte in diesem Fall systemische Mängel in Griechenland, die zu einer menschenrechtswidrigen Behandlung führen könnten, und gab der Berufung statt. Angesichts der abweichenden Rechtsprechung anderer Oberverwaltungsgerichte, die grundsätzlich systemische Mängel in Griechenland annehmen, hat der VGH die Revision zum Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zugelassen. In einem der Verfahren wurde bereits Revision eingelegt.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!