Max Raabe: "Da ist MeToo-Alarm in einigen Stücken"
Weil bei einigen seiner Texte „MeToo“-Alarm herrsche, führt der deutsche Sänger Max Raabe diese einfach gar nicht mehr auf.
Berlin. – Bei einer Konferenz der dpa in Berlin sagte der charismatische Sänger Max Raabe gestern, dass er einige seiner Lieder heute so nicht mehr singen würde – und zwar aus politisch-gesellschaftlichen Gründen. Stücke, die er früher mit großer Lässigkeit vorgetragen habe, gingen heute so nicht mehr, sagte Raabe.
„Ja und Nein, das kann dasselbe sein“
„Da ist MeToo-Alarm in einigen Stücken“, so der Sänger, der bereits mehr als 30 Jahre im Musikgeschäft ist. „Die singen wir einfach gar nicht mehr.“ Textzeilen wie „Ja und Nein, das kann dasselbe sein“ könne man heute einfach nicht mehr aufführen.
Raabe, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Matthias Otto heißt, wurde mit einem Repertoire aus Schlagern der 1920er und 1930er Jahre und eigenen Titeln im Stil dieser Zeit bekannt. Seinen Durchbruch hatte der staatlich geprüfte Opernbariton 1992 mit dem Lied „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interssiert sich für mich“.
Raabe auf Tour
Erst im November 2019 erschien sein jüngstes Album „Max Raabe & Palast Orchester MTV Unplugged“ mit mehr als zwei Dutzend Songs, das in „Clärchens Ballhaus“ in Berlin aufgezeichnet wurde. Raabe ist seit Jänner 2020 auf „Guten Tag, liebes Glück“-Tour und wird mit seinem neuen Konzertprogramm in mehreren europäischen Ländern aber auch in den USA zu hören und zu sehen sein.
Einen Beitrag zum Eurovision Song Contest kann sich der 57-Jährige Musiker, der auch außerhalb Deutschlands bekannt ist und in Ländern wie Russland, USA und Japan auftritt, indes nicht vorstellen, wie die Landeszeitung für die Lüneberger Heide online berichtete. „Ich verfolge das mit Interesse“, sagte Raabe. „Ich sehe, dass da gute Leute auftreten, und wenn die dann vorwärts kommen, freue ich mich. Aber ich muss da nicht selbst dabei sein“.