„Praktizierender Katholik zu sein ist beinahe schon ein rebellischer Akt“
Im patriotischen Milieu entstehen immer mehr Projekte. Wir haben mit einem jungen Mann über seinen neuen Podcast und das Thema Katholizismus und die Neue Rechte gesprochen. Am Ende hat er uns auch schon den Namen des Gastes für die nächste Podcastfolge verraten.
Die Tagesstimme: Möchtest du dich unseren Lesern zu Beginn kurz vorstellen?
Sehr gerne! Mein Name ist Maximilian. Ich bin 18 Jahre alt und komme aus Nordrhein-Westfalen. Meine Interessen liegen sowohl bei klassischen Jugendbereichen, als auch bei deutscher und europäischer Kultur. Ich schaue gerne Fussball, bin Kirchgänger – höre von Rapmusik bis hin zu klassischer Musik alles.
Die Tagesstimme: „Jung.Europäisch.Direkt“ – so lautet der Name deines Podcasts. Was erwartet die Hörer und worin unterscheidet sich dein Podcast von anderen?
Es ist in erster Linie ein Sprachrohr, ich muss endlich den Mund aufkriegen und für meine Standpunkte einstehen. Diesen Podcast unterscheidet viel von anderen Podcasts. J.E.D. ist nicht sonderlich strukturiert und besitzt auch keine festen Uploadtermine. Im generellen kann ich freier agieren, meine Wunschgäste einladen wann ich will und die Themen behandeln, welche ich gerne behandeln will. Klar gehe ich auch auf Zuhörerwünsche ein, jedoch besitze ich eine lange Notizliste, auf denen bereits Themen stehen, welche von jungen Europäern definitiv noch angesprochen werden sollten. Generell unterscheidet sich mein Podcast von anderen durch die Freiheit, welche ich bei der Ausübung meiner »Agitation« habe.
Die Tagesstimme: In der ersten Folge, die ja bereits online (hier nachhörbar) ist und in der es unter anderem um politische Theorien, Europa und die soziale Frage, Theologie, Lifestyle und Aktivismus geht, erklärst du, dass du Katholik bist. Was bedeutet es für dich persönlich in der heutigen Zeit praktizierender Katholik zu sein?
Praktizierender Katholik zu sein, vorallem in meiner Altersklasse, ist beinahe schon ein rebellischer Akt. Freilich gibt es jene Liberalkatholiken vom Land, die Diversität und Nächstenliebe predigen, jedoch stehe ich konträr zu solchen Positionen. Ich gehe, wie bereits gesagt wurde, regelmäßig in die Kirche – doch dabei bleibt es nicht. Ich beschäftige mich mit katholischer Weltgeschichte und sehe eine Linie an Verteidigern des Glaubens in der Vergangenheit, nun in der Gegenwart bröckeln die Grundpfeiler des Katholizismus. Wir, sofern wir uns wirklich noch als »Konservative« verstehen wollen, müssen sanieren. Dazu später mehr, denn ich schweife ab.
Die Tagesstimme: Du erwähnst zu Beginn deiner ersten Folge auch gleich den schwarzen Kardinal Robert Sarah, der immer wieder für Schlagzeilen sorgt, indem er sich kritisch zur Massenmigration äußert und vor dem „Untergang“ Europas warnt. Findest du, dass dies eine berechtigte Warnung ist?
Selbstverständlich, Kardinal Sarah wäre sogar ein Wunschpapst meinerseits. Es klingt ironisch wenn ein »Rechter« sich einen schwarzen Papst wünscht, jedoch ist dieser Kardinal um einiges anständiger, markant konservativer und pro europäische Völker als bestimmte Elemente der aufkommenden Rechtsströme in Deutschland, die keinen wirklichen Strich zwischen Ethnie und Staatsbürgerschaft setzen können oder wollen.
Die Tagesstimme: Die jungen Europäer stehen deiner Meinung nach in „einer Tradition von christlichen Märtyrern, die sich geopfert haben“ und die diese Tradition auch auf friedliche Art und Weise in die heutige Zeit übertragen sollten. Wie ist das genau gemeint und wie könnte diese „Tradition“ übertragen werden?
Diese Frage ist eine sehr gute Frage und ebenso die Möglichkeit meine Ausschweifung bezüglich der Frage zur heutigen Praktizierung des Katholizismus freien Lauf zu lassen. Katholizismus ist Vertrauen zu Gott in radikalster Form, wir stehen Rücken an Rücken in einem Meer aus Unvernunft und Vernichtung, freilich kämpfen wir mit den Karten welche uns gegeben wurden, wir bleiben friedlich.
Nun komme ich zu dem „Wie?“ und das ist der schwierigste Punkt. Klar, man kann beten. Klar, das Vertrauen an Gott ist unzerrüttelbar – jedoch sollten wir Widerstand leisten. Wir werden Europa nicht durch Religion retten, jedoch muss jene eben mit überstehen, sonst bricht Europa auseinander.
Wir sollten alle Themen von Migration bis Umwelt abdecken aber auch die theologischen, bei mir wohl eher integralistischen Ansätze aber nicht ausser Acht lassen. Wir sollten die Kirche, welche unter Liberalismus, Achtundsechzigertum und den vermeintlichen »Werten« der »Aufklärung« zu leiden hat, unterstützen und retten.
Die Tagesstimme: Du sprichst in deiner ersten Folge auch darüber, dass viele Menschen aus der Kirche austreten. Wie könnte es der Kirche gelingen, die Menschen zu halten und vor allem auch für junge Menschen attraktiv zu bleiben?
Das wird keine Aufgabe der Kirche sein, wenn die Menschen erst wieder anders und heimatlicher ihr Leben leben, finden sie auch so wieder zu Gott. Die breite Wiederfindung zu Gott wird durch eine gesamtkonservative Revolution als Nebenerscheinung auftreten, da bin ich mir doch sehr sicher.
Die Tagesstimme: Menschen und besonders Katholiken in Osteuropa sind, wie du betonst, viel traditioneller, religiöser. Geistliche bedienen sich teilweise „identitärer Rhetorik“ und seien identitären Aktivisten gar nicht so unähnlich, wie du behauptest. Denkst du, dass es bei Geistlichen in Mittel- und Westeuropa in dieser Hinsicht noch zu einer Wende kommen kann, oder ist es bereits zu spät?
Aufgrund der Zersetzung der Kirche in Westdeutschland durch 68er, Liberale im Priestergewand und seltsame Multikulti-Spender wird es tatsächlich zu spät sein. Klar gibt es konservative Inseln im Westen, die sterben aber Stück für Stück aus.
Die Tagesstimme: Zum Schluss noch eine letzte Frage zum Podcast – ist der Name des Gastes für die nächste Podcastfolge noch geheim, oder dürfen ihn unsere Leser vorab schon erfahren?
Roman Möseneder hat bereits eine Einladung zum Podcast angenommen.