Freilich #32: Süchtig nach dem Kick

Alarm bei den Krankenkassen: DAK-Chef warnt vor weiteren Beitragserhöhungen

DAK-Chef Andreas Storm warnt vor weiteren Beitragserhöhungen bei den Krankenkassen, wenn die Regierung nicht schnell handelt. Sogar Zwangsfusionen und Insolvenzen könnten bevorstehen, so Experten.

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Alarm bei den Krankenkassen: DAK-Chef warnt vor weiteren Beitragserhöhungen

DAK-Chef Storm sieht weitere Erhöhungen auf die Versicherten zukommen.

© IMAGO / Metodi Popow

Berlin. – Die Finanzlage der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in Deutschland ist alarmierend. DAK-Chef Andreas Storm warnt, dass die neue Bundesregierung dringend Maßnahmen ergreifen muss, um weitere Belastungen der Versicherten zu verhindern. „Die neu gewählte Bundesregierung muss kurzfristig einen Kassensturz machen, um die Dringlichkeit und die Dimension der Finanzprobleme zu erkennen“, sagte Storm der Bild-Zeitung. Die derzeitige Situation sei „desaströs“.

Forderung nach einem Krisengipfel

Um eine rasche Stabilisierung zu erreichen, schlägt Storm einen Gesundheits- und Pflegegipfel im Kanzleramt innerhalb der nächsten zwei Monate vor. „Daran sollten der Kanzler, der Gesundheitsminister und Kassenvertreter teilnehmen“, fordert er. Als Lösung sieht er unter anderem mehr Steuermittel für die Krankenkassen sowie die Rückerstattung der Coronaausgaben in Höhe von rund sechs Milliarden Euro an die Pflegeversicherung.

Wenn die Regierung nicht schnell handelt, könnten die Beiträge für Millionen Versicherte weiter steigen. Schon jetzt liegt der Krankenkassenbeitrag bei 17,1 Prozent, der Pflegeversicherungsbeitrag bei 3,6 Prozent. „Passiert das nicht, drohen schon in den nächsten Monaten weitere Beitragserhöhungen einiger Krankenkassen“, so Storm.

Zwangsfusionen und Insolvenzen nicht ausgeschlossen

Auch der Kassenexperte Thomas Lemke vom DFSI-Institut warnt vor gravierenden Folgen. „Ich befürchte, dass es in diesem Jahr, spätestens aber zum 1. Januar 2026 Zwangsfusionen und schlimmstenfalls Insolvenzen geben wird, wenn alles so bleibt, wie es ist“, sagte Lemke der Bild-Zeitung.

Janosch Dahmen, Gesundheitsexperte der Grünen, sieht die Union in der Verantwortung, die Finanzlage zu stabilisieren. „Die Stabilisierung der Kranken- und Pflegekassen-Finanzen erlaubt keinen Aufschub. Die Union hat vor der Wahl angekündigt, die Beiträge durch Steuerzuschüsse stabil zu halten. Jetzt muss sie Wort halten und liefern“, fordert Dahmen.

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