Coronavirus: Regierung setzt drastische Maßnahmen

Nachdem die türkis-grüne Regierung bislang von scharfen Maßnahmen absah, tritt nun mit sofortiger Wirkung ein drastischer Katalog in Kraft, um das Coronavirus in den Griff zu bekommen. 
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Coronavirus: Regierung setzt drastische Maßnahmen

Symbolbild: U.S. Air Force via af.mil] [public domain] (Bild zugeschnitten)

Nachdem die türkis-grüne Regierung bislang von scharfen Maßnahmen absah, tritt nun mit sofortiger Wirkung ein drastischer Katalog in Kraft, um das Coronavirus in den Griff zu bekommen. 

Wien. – So stellen etwa laut ORF die Universitäten und Fachhochschulen ihren Lehrbetrieb spätestens Anfang kommender Woche ein, Studenten müssen ihre Lehrveranstaltungen über Fernlehre bestreiten. Pflichtschulen könnten in den kommenden Tagen noch folgen. Italienische Staatsbürger – das betrifft demnach auch deutschsprachige Südtiroler – dürfen ab sofort nicht mehr nach Österreich einreisen. Und auch Großveranstaltungen werden beeinträchtigt sein.

Keine Hallen-Veranstaltungen über 100 Personen

Bei letzterer Maßnahme übertrifft die heimische Regelung sogar die Schritte, welche bislang in Frankreich, Deutschland und der Schweiz galten. Dort hatten die jeweiligen Regierungen jeweils Veranstaltungen mit über 1.000 Personen untersagt. In Österreich dürfen Events im Freien mit maximal 500 Leuten stattfinden, in der Halle sind es überhaupt nur 100. Dies betrifft vor allem Sport-Veranstaltungen aber auch etwa einzelne Messen und Konzerte.

Besonders bitter dürfte der nunmehrige Bann den Fußballklub LASK aus Linz treffen. Dessen Stadion war für das Europa League-Achtelfinale gegen Manchester United längst ausverkauft, nun wird es ein Geisterspiel. Die Bundesliga geht einen anderen Weg und suspendiert – wie in Italien – den Spielbetrieb vorerst, man will nicht vor leeren Rängen spielen. Auch die Viertelfinal-Spiele der EBEL-Eishockey-Liga am heutigen Dienstag finden nicht statt.

Empfehlung der Einschränkung sozialer Kontakte

Die Regierung um Bundeskanzler Kurz gab außerdem Empfehlungen ab, welche Dinge der Einzelne tun kann, um die Verbreitung der Krankheit einzudämmen. Man rät, soziale Kontakte so weit als möglich zu vermeiden. Die Verbreitung soll außerdem verzögert werden, damit der Höhepunkt nicht mit jenem der Grippewelle zusammen trifft. Hoffnung schöpft die Regierung aus den Zahlen in China, welches mit rigorosen Maßnahmen mittlerweile einen Rückgang der Neuinfektionen vermeldet.

Öffis fahren weiter – Appell an Unternehmen

Keine Einschränkungen gibt es vorerst im öffentlichen Verkehr – diese Einschränkung hätte hunderttausende Pendler in ganz Österreich hart getroffen. Dennoch empfiehlt Kurz den Menschen, wenigstens Ausflüge mit diesen ausfallen zu lassen. An die Wirtschaft appelliert er, dass diese Mitarbeitern, sofern möglich, ermöglicht von zuhause zu arbeiten. In anderen Unternehmen könnte Kurzarbeit schlagend werden, hier stockt die öffentliche Hand teilweise bei den Zahlungen auf.

Dass das nicht das Ende der Maßnahmen sein muss, stellten sowohl Kurz als auch der grüne Gesundheitsminister Rudi Anschober heraus. Beide wollten am Dienstag keine Maßnahme völlig ausschließen. Im benachbarten Italien – mittlerweile bei Infektionen weltweit auf dem zweiten Platz – gilt das gesamte Land als Sperrzone. Die Einschnitte gehen so weit, dass sogar das verfassungsmäßige Versammlungsrechte derzeit einschränkt ist.


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Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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