Experten und Linke sehen keinen Zusammenhang zwischen Zuwanderung und Anstieg der Messerkriminalität

Die Zahl der Messerattacken in Deutschland ist im vergangenen Jahr um neun Prozent gestiegen, was Bundesinnenministerin Faeser zu schärferen Maßnahmen veranlasst. Experten sehen soziale Ungleichheit und Männlichkeitsvorstellungen als mögliche Ursachen für den Anstieg, eine eindeutige Erklärung fehlt jedoch.

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Experten und Linke sehen keinen Zusammenhang zwischen Zuwanderung und Anstieg der Messerkriminalität

Polizeiabsperrung nach einer Messerattacke in Leipzig. (Symbolbild)

© IMAGO / EHL Media

Berlin. – Die Zahl der Messerattacken in Deutschland steigt. Wie aus der Polizeistatistik hervorgeht, gab es allein im vergangenen Jahr 8.951 Messerangriffe im Zusammenhang mit gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Im Jahr zuvor waren es noch 8.160 Fälle. Das entspricht einem Anstieg von rund neun Prozent. Zählt man die Raubdelikte mit Messer hinzu, ergibt sich für das Jahr 2023 eine Gesamtzahl von 13.844 Messerangriffen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will deshalb nun den „Umgang mit Messern im öffentlichen Raum“ einschränken, in Kommunen sollen mehr Waffenverbotszonen eingeführt werden. Doch warum häufen sich die Fälle von Messergewalt in Deutschland? Hört man sich unter Experten um, gibt es dafür noch keine wirkliche Erklärung, ein möglicher Grund seien aber die gestiegenen Lebenshaltungskosten, wie einer erklärte.

Soziale Ungleichheit als mögliche Ursache

Der Kriminologe Dirk Baier, der an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zu Messerattacken forscht, sagte dem ZDF: „Wir haben generell eine Zunahme von Gewaltkriminalität in der bundesdeutschen Gesellschaft. Die Zunahme von Messerkriminalität ist im Prinzip Teil dieses Problems, doch derzeit haben wir noch keine griffige Erklärung dafür. Eine könnte sein, dass soziale Ungleichheit wieder zunimmt: Das Leben ist teurer geworden.“ Das schaffe einen Nährboden dafür, dass sich bestimmte Milieus bilden, aus denen heraus Gewalt entsteht, so der Kriminologe. Der zweite Punkt sei, dass sogenannte Männlichkeitsorientierungen wieder zunehmen. „Gerade junge Männer sind wieder eher der Meinung, sie müssen Stärke zeigen und andere einschüchtern – da ist ein Messer ein willkommenes Instrument“

Vor allem Fälle, in denen die Täter ausländische Wurzeln haben, erhitzen in Deutschland die Gemüter. Aus kriminologischer Sicht sei es jedoch wenig hilfreich, die Täter an ihrer Nationalität festzumachen. Vielmehr verbinde die Täter, dass sie schlecht integriert seien und beispielsweise keine Arbeit oder keinen Schulabschluss hätten. Sie hätten grundsätzlich Anerkennungsdefizite in der Gesellschaft. Zum anderen seien sie zum Teil in großen Asylbewerberheimen untergebracht, „wo man in Enge zusammenlebt, wo man auch sonst keine großen Perspektiven hat in der deutschen Gesellschaft“, so Baier. „Und andererseits sind das diese Überzeugungen, dass ich als Mann zeigen muss, dass ich dominant und wehrhaft bin.“ Mit Blick auf die geplanten Messerverbotszonen in einigen Städten sagte der Kriminologe, diese seien zwar vorübergehend alternativlos, langfristig werde man das Problem damit aber nicht in den Griff bekommen. Abschiebungen als Abschreckung zur Verhinderung von Straftaten seien „wenig hilfreich“, so Baier. Grundsätzlich sei es aber notwendig, über Maßnahmen nachzudenken, da man auch in der Wissenschaft tatsächlich noch keine wirksame Maßnahme gegen Messerkriminalität habe, so der Experte. Er plädiert im Rahmen der Prävention eher dafür, den Zugang zu Messern zu verhindern. Das heißt, die Vertriebswege, zum Beispiel über das Internet, stärker zu kontrollieren.

Spott in Sozialen Medien

In den Sozialen Medien machen sich die Nutzer teilweise über die Ausführungen des Kriminologen lustig. „Dirk Baier, Kriminologe, weiß es entweder nicht, oder die Antwort ist rassistisch“, schreibt etwa Anabel Schunke auf X. Andere erklären, die Wahrheit sei „schlichtweg nicht erwünscht, da diese das Narrativ der Kulturbereicherung durch Migranten als Lüge entlarven würde“. Statt der versprochenen Fachkräfte seien vor allem „gewaltaffine Analphabeten“ gekommen.

Auch auf die Aussage des taz-Journalisten Mohamed Amjahid, die Wissenschaft belege, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen der Herkunft von Straftätern und Kriminalität gebe, reagierten Nutzer in den Sozialen Medien mit Spott. So verwies der Kommunikationsexperte Heimo Lepuschitz auf den Ausländeranteil in Deutschland und den hohen Ausländeranteil in deutschen Gefängnissen und stellte damit einen Zusammenhang zwischen Täterherkunft und Kriminalität her.

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