Fünf gute Gründe, um als Österreicher stolz auf Österreich zu sein

Es gibt viele Gründe, als Österreicher stolz auf sein Land zu sein. Anlässlich des heutigen Nationalfeiertags nennt der Historiker und FPÖ-Politiker Fabian Walch fünf solcher Gründe.

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Fünf gute Gründe, um als Österreicher stolz auf Österreich zu sein

Es gibt zahlreiche Gründe, um stolz auf Österreich zu sein. (Symbolbild)

© IMAGO / SEPA.Media

Dass man nicht stolz auf seine Heimat und Herkunft sein darf, kann getrost als linker Mumpitz abgetan werden. Die Mär von der „Geburtslotterie“ gehört nämlich zum linken Standardpropagandarepertoire der mieselsüchtigen Heimatvernaderer. Es ist nämlich mitnichten Zufall, wo wir geboren wurden, denn jeder von uns kann nur das Kind seiner Eltern sein. Ansonsten wären wir jemand ganz anderes.

Eine lange Ahnenreihe, die durch bewusste Entscheidungen unserer Vorfahren zu uns und unserer Gegenwart geführt hat, als Zufall abzutun, ist Geschichtsvergessenheit und Realitätsverweigerung. So verhält es sich auch mit unserer Heimat, die ein Produkt der Geschichte, der Taten und Entscheidungen unserer Ahnen ist, und uns zu einer Schicksalsgemeinschaft geformt hat. Anlässlich des Staatsfeiertags ist es daher angebracht, darüber nachzudenken, warum wir auf unsere Heimat Österreich stolz sein können.

Stolz auf die Geschichte

Zum einen ist da unsere wechselvolle, aber stolze Geschichte. Auch wenn so mancher Berufslinke uns weismachen will, die österreichische Geschichte habe mit dem Anschluss 1938 begonnen, gibt es viele denkwürdige Episoden in der über tausendjährigen Geschichte Österreichs. „Hast seit frühen Ahnentagen hoher Sendung Last getragen, vielgeprüftes Österreich“, heißt es dazu in unserer Bundeshymne. In den Quellen „greifbar“ wird Österreich erstmals im Jahr 996 in der berühmten Ostarrîchi-Urkunde Kaiser Ottos III. Dort wissen wir das „Reich im Osten“, die „Marcha orientalis“, erstmals urkundlich erwähnt.

Die österreichische Meistererzählung berichtet uns von den glorreichen Babenbergern, unter deren Herrschaft Österreichs Landwerdung vorangetrieben und die Mark zum Herzogtum erhoben wurde. Sie berichtet von der Ritterschlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen, wo der Sieg König Rudolfs I. über den Böhmenkönig Ottokar II. Přemysl den Beginn der Habsburgerherrschaft markierte. Von den Doppelehen Kaiser Maximilians I., die den Grundstein für den Aufstieg zur europäischen Großmacht legten. Wir erfahren dort von den Wiener Türkenbelagerungen und den Türkenkriegen, an deren Ende Österreich zum Hegemon am Balkan aufstieg. Es geht um Katastrophen wie den Dreißigjährigen Krieg im 17. Jahrhundert und die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts, die Kriege gegen Frankreich und besonders gegen Napoleon.

Auch das nationale Erwachen und der Übergang von der Monarchie zur Republik sind Gegenstand der Meistererzählung, ebenso wie die Geschichte der neun Bundesländer und die Erzählung, wie diese auf ganz unterschiedliche Weise zueinandergefunden haben. Gemeinsam haben wir dann den Stürmen der Zeit getrotzt.

Stolz auf die Rolle als Vermittler

Passenderweise besingen wir mit unserer Bundeshymne die Geschichte und Lage mit den Worten „heiß umfehdet, wild umstritten, liegst dem Erdteil du inmitten, einem starken Herzen gleich.“ Und genau diese Lage ist es, die unser Land zu etwas so Besonderem macht. Es ist nicht nur die Lage in den Ostalpen und der Brenner als niedrigster Alpenübergang, es ist die Lage im kontinentalen Blick. Österreich liegt im Herzen Europas und bildet zusammen mit der BRD, der Schweiz, Liechtenstein, Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn – manchmal wird auch noch Slowenien dazugezählt – Mitteleuropa .

Der Osten Europas beginnt nicht dort, wo der Eiserne Vorhang verlief und uns der Kalte Krieg glauben ließ, sondern erst mit Weißrussland und der Ukraine. Wien ist also nicht nur im Zentrum Europas, sondern auch das Herz Mitteleuropas. Somit ist Österreich ein Scharnier zwischen Ost und West, aber auch ein Ort, an dem die Kulturen Mitteleuropas verschmolzen sind. Als Hausmacht der Habsburger, die mit kurzer Unterbrechung seit Albrecht II. mehr als 350 Jahre lang die Könige beziehungsweise Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation stellten, war Österreich bestimmend für die deutschen Lande.

Österreich ist auch Nord-Süd-Verbindung und Brückenkopf zwischen Italien und Deutschland. Als Kernland des Habsburgerreiches ist Österreich aber auch Völkervermittler. Schließlich ging in diesem Reich zeitweise die Sonne nicht unter. Auch wenn viele ehemalige Mitglieder des habsburgischen Vielvölkerstaates diesen vor allem als Kerker in Erinnerung haben, so hat die gemeinsame Geschichte doch Spuren hinterlassen, die sich in Form von Verständigung und gegenseitigem Verständnis Bahn brechen.


Ein Foto zur Bebilderung

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Stolz auf die Kultur

„Volk, begnadet für das Schöne“ singen wir auch in unserer Hymne, um die Kunstsinnigkeit unseres Volkes zu würdigen. Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Franz Schubert, Gustav Maler, Johann Strauß - Vater und Sohn - und viele andere haben sich mit ihrer Musik, ihren Symphonien und Opern unsterblich gemacht. Bühnenstücke und Literatur von Franz Grillparzer, Bertha von Suttner, Hugo von Hofmannsthal, Franz Kafka, Stefan Zweig und Ödön von Horvath werden bis heute geschätzt, gelesen und gesehen. Der Kuss von Gustav Klimt, die Werke von Egon Schiele und vielen anderen leben weiter und werden weltweit bestaunt.

Stolz auf die großen Söhne

Die Hymne des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Karl Renner für die Republik Deutschösterreich kannte die Zeilen „Deutschösterreich, du tüchtiges Volk, wir lieben dich! Hart ist dein Boden und karg dein Brot, stark doch macht dich und klug die Not.“ Tatsächlich ist die Zahl österreichischer Denker und Erfinder groß. Da ist der Tiroler Josef Madersperger, der als Erfinder der Nähmaschine gilt, Viktor Kaplan, der Erfinder der Kaplan-Turbine, Ferdinand Porsche, aber auch der Vater der Psychoanalyse Sigmund Freud oder Franz Sacher, der sich im Bereich der Kulinarik einen Namen gemacht hat.

Die Physiker Victor Franz Hess, Erwin Schrödinger, dessen fiktive Katze Berühmtheit erlangte, Christian Doppler, mit dessen Namen der Doppler-Effekt untrennbar verbunden ist, aber auch in jüngster Zeit der Nobelpreisträger Anton Zeilinger sind „große Söhne“, die in unserer Hymne besungen werden.

Linke Berufsdenunzianten werden jetzt wieder einwenden, dass man auf die Leistungen anderer nicht stolz sein kann, weil man selbst nichts dazu beigetragen hat. Dem ist aber mitnichten so. Wir dürfen und sollen sogar stolz sein auf die Besten in unseren Reihen. Ihr Erfolg ist unser aller Erfolg, denn es war nicht zuletzt die Arbeit aller anderen, die es ihnen ermöglicht hat, ihre Genialität in fruchtbare Bahnen zu lenken. Es ist also immer auch ein Erfolg der Allgemeinheit und unserer Schicksalsgemeinschaft insgesamt.

Stolz auf das historische Wirken

„Heimat bist du größerer Söhne“ bezieht sich nicht nur auf Geistesgrößen, sondern auch auf Vorfahren, die durch ihr Wirken unsere Geschichte und damit auch unsere Gegenwart geprägt haben. Sei es der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer, der Nationalliberale Franz Dinghofer, der auf den Stufen des Parlaments die Erste Republik ausrief, der Reichsverweser Erzherzog Johann, Rudolf IV, genannt der Stifter, der Österreich nicht nur zum Erzherzogtum machte und die Grafschaft Tirol erwarb, sondern auch die Wiener Universität gründete, oder Leopold V., dessen mutigem Einsatz bei der Belagerung von Akkon im Dritten Kreuzzug Österreich der Bindenschildlegende zufolge seine Fahne verdankt, sie alle haben uns ihren Stempel aufgedrückt.

Noch heute sind Kaiser Franz Joseph und seine Sissi allgegenwärtig, ebenso wie seine Vorfahrin Maria Theresia, deren Reformen und teilweise Gesetze bis heute Gültigkeit haben.

Unser Land ist übersät mit Zeugnissen der Vergangenheit. Überall finden sich Burgen oder zumindest deren Ruinen, Klöster, Kirchen und Kathedralen, aber auch Denkmäler, die an Persönlichkeiten und Ereignisse erinnern. Die Summe all dessen, wovon hier nur ein winziger und recht willkürlicher Ausschnitt in Erinnerung gerufen wurde – der Leser ist eingeladen, sich selbst Gedanken zu machen –, macht uns aus.

Unsere Schicksalsgemeinschaft ist stetig zusammengewachsen und hat ein unsichtbares, aber starkes Band, das uns über zig Generationen verbindet. Wir sind das Bindeglied zwischen unseren Ahnen und den kommenden Generationen. Das ist Ehre und Auftrag zugleich. Die Geschichte wird nicht mit uns enden, und gerade deshalb sind wir verpflichtet, das Beste aus ihr zu machen. Erlauben wir uns also, trotz der dunklen Flecken in unserer Geschichte, stolz zu sein: Stolz auf unsere Vorfahren und unsere Geschichte, stolz auf unsere Heimat und unsere Landsleute, stolz auf unser Österreich!

Über den Autor

Fabian Walch

Fabian Walch ist Gemeinderat der FPÖ Innsbruck. Der studierte Historiker ist zudem Pressesprecher der Tiroler Freiheitlichen.

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