Österreich: Intensivstationen nie durch Coronapatienten überlastet
Neue Daten zur Belegung der Intensivstationen während der Pandemie stellen zentrale Argumente der damaligen Regierung infrage. Laut FPÖ wurden Warnungen vor einer Überlastung des Gesundheitssystems politisch instrumentalisiert.
Die harte Coronapolitik in Österreich wurde unter anderem mit den Belegungszahlen der Intensivstationen in Krankenhäusern begründet. (Symbolbild)
© IMAGO / Funke Foto ServicesWien. – Eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Abgeordneten und Gesundheitssprechers Gerhard Kaniak zur Entwicklung der Intensivbetten während der Coronapandemie in Österreich sorgt für politischen Zündstoff. Laut den Daten des Gesundheitsministeriums lag der Anteil von Coronapatienten an der Intensivbelegung zwischen 2020 und 2023 nie bei mehr als sechs Prozent. Die Beantwortung durch Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) zeigt: Im Jahr 2021 betrug der Höchstwert 5,8 Prozent, 2020 lag er bei 2,9 Prozent, 2022 bei 1,9 Prozent und 2023 schließlich bei nur noch 0,6 Prozent.
FPÖ: Bedrohungsszenario künstlich erzeugt
Kaniak sieht darin eine Bestätigung seiner Kritik. „Die jetzt vorliegenden Zahlen der parlamentarischen Anfragebeantwortung betreffend die Entwicklung der Intensivbettenbelegung sprechen eine klare Sprache“, erklärt er in einer Presseaussendung. Besonders brisant: Die Gesamtbelegung der Intensivstationen war während der Pandemie niedriger als zuvor. „Vor der Pandemie waren die Intensivstationen zu rund 77 Prozent ausgelastet, während der Coronajahre sank dieser Wert auf knapp über 70 Prozent“.
Es seien also Kapazitäten „bewusst zurückgehalten“ worden, so die Kritik – „und das, obwohl die Öffentlichkeit ständig mit Warnungen vor einer angeblich drohenden Überlastung konfrontiert wurde“. Genau dieses Bedrohungsszenario sei als Rechtfertigung für freiheitsbeschränkende Maßnahmen und letztlich auch für die Impfpflicht missbraucht worden. Zudem seien die Betten ab 2021 sogar wieder reduziert worden, so Kaniak.
Kritik an Statistikmethoden
Der FPÖ-Abgeordnete wirft der Regierung vor, die Zahlen verzerrt dargestellt zu haben. „Damit wurden Zahlen künstlich aufgebläht und ein Bedrohungsszenario konstruiert, das so in den offiziellen Daten schlicht nicht nachvollziehbar ist“, sagte er. Seiner Darstellung zufolge seien auch Patienten mitgezählt worden, deren Behandlung keinen Bezug zu einer Coronaerkrankung hatte, solange ein positiver Test vorlag.
Die Kritik des FPÖ-Abgeordneten geht über die Statistik hinaus: „Wir dürfen niemals vergessen, dass die angebliche drohende Überlastung des Gesundheitswesens die Grundlage aller Corona-Maßnahmen war: von Schulschließungen über Betretungsverbote in Handel und Gastronomie bis hin zu Kontaktbeschränkungen an Feiertagen und der Einführung der Impfpflicht“. Er erinnert auch daran, dass sich in dieser Zeit viele Menschen nicht von sterbenden Angehörigen verabschieden konnten. „Bis heute wurde dieses Narrativ aufrechterhalten. Jetzt zeigt sich klar: Die Rechtfertigung dieser Maßnahmen fällt in sich zusammen.“