Polizeigewerkschaft kritisiert Sprachgebrauch-Leitfaden
Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft bewertet die Sprachtipps für Polizisten als „eine Verhöhnung“.
Berlin. - Mit einem Leitfaden für „diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch“ möchte das LKA die Kommunikation der Berliner Polizei verbessern. Für den Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sind die gewählten Begriffe jedoch eine „Verschleierung der Realität“. So sollen Berliner Beamte zukünftig etwa von „schutzsuchenden Menschen“ statt Flüchtlingen, „Asylsuchende“ als Ersatz für Asylbewerber oder „westasiatisch“ an Stelle von Südländer sprechen. Man solle sich an der Sprache orientieren, die „von den Betroffenen selbst“ gewählt werde. Damit reagiert die Behörde auf die zahlreichen Diskriminierungsvorwürfe, die im vergangenen Jahr geäußert wurden.
Sprache in der Hand linker Ideologen
Wendt sieht den Leitfaden als Teil eines politischen Kulturkampfes. Im Interview mit der Bild äußerte er: „Die Neutralisierung von Sprache und Anpassung an politisch korrekten Sprachgebrauch aus dem linken politischen Milieu will eine harmlose Wirklichkeit suggerieren.“ Der Gewerkschaftschef spricht offen von der liberalen Migrationspolitik als Grund für die grassierende Kriminalität in deutschen Großstädten. Die gegebenen Sprachregelungen seien da wie „eine Verhöhnung der Belegschaft“, so Wendt. Der CDU-Politiker Christoph de Vries zeigte sich bestürzt über den Leitfaden: „Wie kann es sein, dass feststehende Rechtsbegriffe wie Asylbewerber aus dem Sprachgebrauch getilgt werden sollen? […] Dahinter steckt ein Generalverdacht und ein tiefsitzendes Misstrauen gegenüber der Polizei beim rot-rot-grünen Senat. Dieser Unsinn muss aufhören.“