Wagenknecht startet neue linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“
Für ihre neue linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“ hat Sahra Wagenknecht (Die Linke) bereits erste Unterstützer aus Politik, Wissenschaft und Kultur gefunden. Offiziell losgehen soll es am 4. September.
Am heutigen Samstag startet Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht ihre neue linke Sammlungsbewegung namens „Aufstehen“. Mittlerweile ist auch eine eigene Homepage www.aufstehen.de online. „Unser Ziel sind natürlich andere politische Mehrheiten und eine neue Regierung mit sozialer Agenda“, sagte Wagenknecht dem Nachrichtenmagazin Spiegel: „Ein Schlüssel dafür ist die SPD.“ Wenn der Druck „groß genug“ ist, würden die Parteien ihre Listen „für unsere Ideen und Mitstreiter öffnen“, zeigte sich die Linken-Politikerin zuversichtlich.
„Das Bedürfnis nach tiefgreifender Veränderung ist riesig“
Dem Bericht zufolge unterstützen schon mehrere Personen aus dem Kultur- und Wissenschaftsbereich wie der Theatermacher Bernd Stegemann und der Politikwissenschaftler Wolfgang Streeck sowie erste aktive Politiker die Sammlungsbewegung. Beispielsweise sprachen sich bereits der SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow, die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen und die Grünen-Politikerin Antja Vollmer für die neue linke Bewegung aus.
„Die Idee ist gut. Der Zeitpunkt ist richtig gewählt. Das Bedürfnis nach tief greifender Veränderung ist riesig“,
schrieben die drei in einem Gastbeitrag im Spiegel.
Linken-Führung lehnt Sammlungsbewegung ab
Innerhalb der Linkspartei ist Wagenknecht samt ihrer Sammlungsbewegung nichtsdestotrotz weiter umstreiten. So lehnt etwa die Parteispitze um Katja Kipping und Bernd Riexinger die Sammlungsbewegung ab. Sie befürchten dadurch eine Schwächung der Linkspartei.
Nach anfänglich deutlicher Skepsis äußerte sich nun aber Dietmar Bartsch, Co-Fraktionschef der Linken, weitaus positiver: „Es gibt einen Kulturkampf von rechts. Wir sollten jede Idee ernst nehmen, die sich dem entgegenstellt.“ Vielleicht gebe es eine Chance, so die politische Linke insgesamt zu stärken und wieder zu anderen parlamentarischen Mehrheiten zu finden, sagte Bartsch dem Spiegel.
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