Weilerbach: Weiterhin offene Fragen zum Bau des US-Biosicherheitslabors

Am Freitag berichteten nun auch der SWR und die Tagesschau über das Biosicherheitslabor, das im Rahmen des entstehenden US-Militärhospitals in Weilerbach gebaut wird. Damit sind aber noch nicht alle Fragen restlos geklärt.

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Weilerbach: Weiterhin offene Fragen zum Bau des US-Biosicherheitslabors

Im Krankenhauslabor in Weilerbach sollen künftig infizierte Patienten untersucht werden können, so die Behörden. (Symbolbild)

© IMAGO / ZUMA Press Wire

Weilerbach. – Der Bau des US-Militärhospitals in Weilerbach, dem auch ein Biosicherheitslabor der Sicherheitsstufe 3 angegliedert werden soll, sorgt weiter für Aufregung. Nachdem das Bauvorhaben zuvor keine große mediale Beachtung gefunden hatte, berichteten am Freitag nun auch der SWR und die Tagesschau über das Großprojekt.

Krankenhauslabor statt Forschungslabor

In den Berichten hieß es, Bund und Land hätten sich inzwischen detailliert geäußert. Schließlich habe auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde vom Regierungssprecher wissen wollen, wie gefährlich das dort entstehende Labor sei. Demnach soll in Weilerbach im Kreis Kaiserslautern lediglich ein Krankenhauslabor entstehen, in dem künftig untersucht werden soll, wie infektiös Patienten sind. Nach Angaben des Landes werde es sich nicht um ein Labor handeln, in dem mit gefährlichen Krankheitserregern experimentiert werden soll. Es handele sich also nicht um ein Forschungs- oder Produktionslabor. Das bedeutet, dass in diesem Labor vor allem Patienten isoliert werden können, die möglicherweise mit gefährlichen Erregern infiziert sind, berichten der SWR und die Tagesschau.

Amt bestätigt Sicherheitsstufe 3

Am Freitag reagierte auch das Amt für Bundesbau noch auf eine Anfrage von FREILICH. Darin wird zum einen auf ein Informationsblatt zum Labor verwiesen, in dem es ebenfalls heißt, dass es unter den 67 Abteilungen des Klinikums auch ein BSL-3-Labor geben soll, in dem mögliche Infektionsrisiken für Patienten erkannt oder ausgeschlossen werden könnten, um eine sichere Behandlung zu gewährleisten. Die Sicherheit werde durch die in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen an BSL-3-Labore gewährleistet, die den Schutz vor möglichen Infektionskrankheiten bei Patienten sicherstellen, heißt es weiter.

Das Labor werde damit eines von mehreren BSL-3-Krankenhauslaboren in Deutschland sein, die denselben Anforderungen unterliegen. In den Mitteilungen auf der Website des Amtes für Bundesbau habe man das Labor bisher nicht erwähnt, da es eben „nur eine Funktionseinheit von vielen innerhalb von 67 klinischen Abteilungen“ sein werde, „die wir alle nicht im Einzelnen aufführen“. Das Fachgebiet des Amtes sei das Bauen.

Behörden sollen Vorschriften kontrollieren

Die Genehmigung des Labors werde aber in jedem Fall in Abstimmung mit den zuständigen Behörden erteilt, heißt es in der Information des Amtes weiter. Die für die Errichtung und den Betrieb eines BSL-3-Labors erforderliche Betriebserlaubnis nach § 12 der Biostoffverordnung werde im Einvernehmen mit der Abteilung Gesundheit und Pharmazie des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung und wegen des militärischen Charakters des Krankenhauses mit dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistung der Bundeswehr abgestimmt und erteilt.

Die Einhaltung der deutschen Vorschriften werde sowohl durch die Defense Health Agency (DHA) als auch durch einen von ihr beauftragten Hygieniker sichergestellt. Darüber hinaus werde das örtliche Gesundheitsamt in Kaiserslautern die Einhaltung der Vorschriften kontrollieren.

Keine Erklärung zur Löschung durch Baufirma

Was in den Berichten der Tagesschau und des SWR allerdings unerwähnt bleibt, ist die Tatsache, dass die für den Bau verantwortliche Baufirma HT Group sowohl den textlichen als auch den bildlichen Hinweis auf den Bau des betreffenden Labors von ihrer Seite entfernt und später, als die ersten Berichte über den Bau veröffentlicht wurden, die Seite dazu ganz gelöscht hat (FREILICH berichtete). Die Seite mit der ursprünglichen Version wurde jedoch zuvor archiviert und ist daher immer noch abrufbar.

Das Amt für Bundesbau erklärte jedenfalls in seiner Antwort gegenüber FREILICH, es habe die Entfernung der Informationen von der Website der HT-Group weder veranlasst noch im Vorfeld davon Kenntnis gehabt. Ein diesbezüglicher Informationsaustausch habe nicht stattgefunden. In der Zwischenzeit blieb die Anfrage an die HT Group nach wie vor unbeantwortet. Die Frage, warum die Baufirma vor wenigen Tagen die Hinweise auf das BSL-3-Labor von ihrer Website gelöscht hat und anschließend die gesamte Seite zum Bauprojekt verschwunden ist, bleibt vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es sich nach Angaben der Behörden nur um eine weitere von bereits über 100 ähnlichen Anlagen im Bundesgebiet handeln soll, somit weiterhin offen.

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