Brandstiftung vermutet: Kathedralenbrand in Nantes wirft Fragen auf
Am Samstagmorgen stand plötzlich die Kathedrale von Nantes in Flammen. Nun verdichten sich die Hinweise auf eine Straftat.
Nantes. – Nur fünfzehn Monate nach dem verheerenden Notre-Dame-Brand in Paris trifft erneut eine Feuersbrunst mitten ins Herz der französischen Christenheit. Kurz vor acht Uhr ging ein Notruf bei der Feuerwehr ein, Augenzeugen berichteten von einem Brand in der Kirchenrose der Kathedrale von Nantes – der nach bisherigem Ermittlungsstand möglicherweise gelegt wurde.
Drei Brandherde: Kathedrale in Nantes angezündet?
Denn nach Informationen der Staatsanwaltschaft brach das Feuer offenbar an drei verschiedenen Stellen aus – bei der großen Orgel sowie an zwei Punkten links und rechts im Kirchenschiff. Das könne nach Ansicht der Ermittler kein Zufall sein. Der Brand war zwar schnell unter Kontrolle – die Schäden sind dennoch immens. Vor allem die Orgel geriet beim Brand in starke Mitleidenschaft.
Die Bischofskirche ist nicht nur ein imposantes Gotteshaus zu Ehren der Apostel Peter und Paul, sondern auch eine bekannte Sehenswürdigkeit in der Fürstenstadt. Obwohl sie außerhalb der Region mit den meisten bekannten französischen Kathedralen steht, gilt sie als Juwel der Spätgotik und somit als Geheimtipp für Kulturliebhaber. Der aktuelle Bau stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Jährlich hunderte Angriffe auf katholische Gotteshäuser
Sollte sich der Verdacht der Brandstiftung erhärten, wäre das bei weitem kein Einzelfall. Wie die Tagesstimme bereits im Vorjahr berichtete, sind besonders katholische Kirchen ein häufiges Ziel von Vandalismus. Im Jahr 2017 etwa entfielen 878 von 978 Angriffen auf Gotteshäuser auf christliche Einrichtungen. Auch in späteren Jahren kam es zu einer auffälligen Häufung der Attacken.
In vielen Fällen liegen religiöse und extremistische Motive nahe – denn sehr häufig trifft es symbolträchtige Kirchen. So zerschlugen im Feber 2019 Unbekannte die Zierfenster der Kathedrale von Saint-Denis in der Pariser Peripherie und beschädigten die dortige Orgel schwer. Der Angriff war vor allem deshalb brisant, weil sich dort die Nekropole der einstigen französischen Könige befindet.
Übrigens: Entgegen der offiziellen Version glauben viele Franzosen und Konservative weltweit auch beim Brand der Notre-Dame an keine Fahrlässigkeit von Bauarbeitern sondern weiterhin an mutwilliges Fremdverschulden.
Debatte über islamistische Motive keimt auf
Wenig verwunderlich stellt sich nun einigen Beobachtern die Frage nach dem Zusammenleben mit radikalen Muslimen. Alleine seit 2015 starben über 250 Menschen bei islamistischen Terroranschlägen in Frankreich. Auch bei Angriffen auf Kirchen, so ein Autor der Jungen Freiheit, sei von einer bestimmten Tätergruppe kaum die Rede: „Blitz und Regen sind nicht das Problem“, wenn wieder eine der über 40.000 katholischen Kirchen brennt.
Dabei sei ein islamistischer Hintergrund bei Anschlägen auf Kirchen häufig offenkundig, beispielsweise bei einer Kirche in Orleans. Bei der mutmaßlichen Brandstiftung schrieben die Tatverdächtigen gotteslästerliche Parolen sowie das islamische Glaubensbekenntnis „Allahu Akbar“ auf die Kirchenmauern. Die Radikalisierung der islamischen Jugend stellt die Sicherheitsbehörden der „Grande Nation“ zusehends auf eine schwere Probe.
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Frankreich: Immer häufiger Angriffe auf katholische Kirchen (31.03.2019)