Italien verzeichnet Rekordzahl an ankommenden Migranten
Seit dem Amtsantritt der Regierung von Giorgia Meloni im vergangenen Jahr haben sich die Ankünfte von Migranten in Italien verdoppelt.
Rom. - Trotz des von der neuen italienischen Rechtsregierung unter Giorgia Meloni angekündigten Kurswechsels in der Migrationspolitik steigt die Zahl der Ankünfte von Migranten in dem Mittelmeerland stark an. 12.667 Migranten kamen seit Jahresbeginn über das Mittelmeer nach Italien, so viele wie noch nie. Im Vergleichszeitraum 2022 waren es nach Angaben des Innenministeriums vom Donnerstag mit 5.273 nur halb so viele.
Regierung unter Rechtfertigungsdruck
So viele Migranten wie noch nie kamen in den ersten beiden Monaten eines Jahres nach Italien. Das bringt die regierenden Rechtsparteien unter Rechtfertigungsdruck. Sie hatten im Wahlkampf versprochen, die Migration zu stoppen. Seit ihrem Amtsantritt hat die Regierung die Bekämpfung der irregulären Migration zu einer ihrer Prioritäten gemacht. Das erste greifbare Ergebnis ist, dass das Phänomen der Migration – nachdem es viele Jahre lang unterschätzt worden war – wieder in den Mittelpunkt der kritischen Debatte in der EU gerückt ist. „Dies ist vor allem ein Verdienst von Premierministerin Meloni“, sagte der parteilose Innenminister Matteo Piantedosi.
Bezüglich der Gefahr, dass sich Terroristen unter die nach Italien einreisenden Migranten mischen könnten, antwortete der Minister: „Die Strafverfolgungsbehörden haben mehrfach bewiesen, dass sie in der Lage sind, Risikopersonen bei der Einreise zu identifizieren“. In Rom übernahm im Oktober die rechtsgerichtete Politikerin Giorgia Meloni die Regierungsgeschäfte. Um die Ankunft von Migranten zu stoppen, hatte Meloni im Wahlkampf eine Seeblockade vor Nordafrika gefordert. Den Einsatz privater Seenotretter im Mittelmeer versucht die Regierung seit ihrem Amtsantritt mit mehreren umstrittenen Gesetzen zu erschweren.