Südafrika will noch nicht zugelassenen Impfstoff einsetzen

Die notwendigen Zulassungsverfahren für die Verwendung des Impfstoffs von Johnson & Johnson in Südafrika laufen derzeit.
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Südafrika will noch nicht zugelassenen Impfstoff einsetzen

Symbolbild: Impfung / Bild: U.S. Secretary of Defense, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Die notwendigen Zulassungsverfahren für die Verwendung des Impfstoffs von Johnson & Johnson in Südafrika laufen derzeit.

Pretoria. – Südafrika hat erst unlängst nach Veröffentlichung einer Studie zur Wirksamkeit des Astra-Zeneca-Impfstoffs seine Impfkampagne verschoben. Nun will das Land die Vakzine des US-Unternehmens Johnson & Johnson einsetzen. Dieser ist derzeit allerdings noch in keinem Land zugelassen.

Gesundheitspersonal soll geimpft werden

Der Impfstoff von Johnson & Johnson werde vorerst in einer Durchführungsstudie verabreicht, teilte Südafrikas Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Mittwoch mit. Rund 1,25 Millionen Gesundheitsmitarbeiter sollen in der geplanten ersten Phase der Impfkampagne geimpft werden. Anders als beim Astra-Zeneca-Impfstoff sei bewiesen worden, dass die Impfung von Johnson & Johnson effektiv gegen die in Südafrika vorherrschende Variante sei, sagte Mkhize. „Die notwendigen Zulassungsverfahren für die Verwendung in Südafrika laufen derzeit.“

Der Einmalimpfstoff ist derzeit aber noch in keinem Land zugelassen. In seiner landesweit ausgestrahlten Ansprache sagte Mkhize jedoch, dass der Impfstoff sicher sei, und stützte sich dabei auf Tests mit 44.000 Menschen, die in Südafrika, den USA und Lateinamerika durchgeführt wurden.

Astra-Zeneca-Impfstoff kommt voerst nicht zum Einsatz

Südafrika und viele andere afrikanische und ärmere Länder hatten eigentlich auf den Impfstoff von Astra Zeneca gesetzt, da er billiger ist und im Gegensatz zu anderen Präparaten nicht bei Temperaturen von minus 70 Grad gelagert werden muss. Doch am Wochenende veröffentlichten die Universitäten von Oxford und Witwatersrand eine Studie, wonach das Vakzin nur minimal vor leichten und moderaten Erkrankungen nach einer Infektion mit der in Südafrika vorherrschenden Variante B.1.351 schützt.

Ein weiteres Problem besteht für Südafrika darin, dass die Astra-Zeneca-Dosen mit einem Verfallsdatum vom 30. April geliefert wurden, es drängt also die Zeit. Minister Mkhize sagte, dass die Beratungskommission der Regierung bis Monatsende darlegen werde, wie mit den Astra-Zeneca-Impfstoffen umzugehen sei.

Zweifel an Wirksamkeit wächst

Wie in Südafrika wachsen auch andernorts die Zweifel an der Wirksamkeit des Astra-Zeneca-Impfstoffs gegen Mutationen des Coronavirus. In Österreich etwa meldet sich vermehrt gesundheitliches Personal, das sich gegen die Verabreichung des Impfstoffs weigert. So betonte eine Gruppe von in Salzburg niedergelassenen Ärzten vor wenigen Tagen, dass sie nicht mit dem Impfstoff von Astra Zeneca, sondern mit jenem von Biontech und Pfizer geimpft werden wollen. Mittlerweile hat sich der Protest sogar ausgeweitet. Mediziner aus der Steiermark, die den Impfstoff ebenso nicht verabreicht bekommen wollen, schlossen sich dem Protest an. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat wegen des zunehmenden Protestes am Montag einen runden Tisch mit den Ärzten angekündigt.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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