Greenpeace fordert „echte ökologische Reform“ zum Bienenschutz

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert von den EU-Staaten ein Verbot von Neonicotinoiden. Diese Insektizide sollen unter anderem für das Bienensterben mitverantwortlich sein. Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) stellte sich bereits hinter ein solches Verbot.
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Greenpeace fordert „echte ökologische Reform“ zum Bienenschutz

Symbolbild (Pixabay / CC0)

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert von den EU-Staaten ein Verbot von Neonicotinoiden. Diese Insektizide sollen unter anderem für das Bienensterben mitverantwortlich sein. Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) stellte sich bereits hinter ein solches Verbot.

Am Freitag stimmen die EU-Staaten über eine Ausweitung des Verbots von Neonicotinoiden ab. Die europäische Lebensmittelbehörde Efsa hatte zuvor bereits drei solcher Insektizide als eine Gefahr für Wild- und Honigbienen bewertet. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert nun die Staaten auf, „einem Verbot der gefährlichen Bienenkiller“ zuzustimmen.

Verbot einzelner Pestizide nicht ausreichend

„Morgen ist ein entscheidender Tag für die Zukunft von Bienen und Wildbienen. Ein Verbot der für sie gefährlichen Gifte ist zum Greifen nahe. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen endlich für den Schutz der wichtigen Blütenbesucher stimmen“, forderte Greenpeace-Landwirtschaftssprecher Sebastian Theissing-Matei am Donnerstag.

Nach Ansicht von Greenpeace reicht das Verbot einzelner Pestizide allerdings nicht aus. Demnach brauche es eine „echte ökologische Reform“ der EU-Agrarpolitik. „Nur so können wir die Wende zu einer wirklich bienenfreundlichen Landwirtschaft schaffen“, so Theissing-Matei.

Zuletzte hatte auch die österreichische Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) angekündigt, am 27. April für die Ausweitung des Verbots von Neonicotinoiden zu stimmen. „Wir treffen diese Entscheidung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Überzeugung, dass wir alles dafür tun müssen, um Bienen zu schützen“, so Köstinger laut Presse-Bericht.

Auswirkungen auf Bauern

Die Bundesministerin forderte allerdings auch Solidarität von Handel und NGOs mit den Rübenbauern. Das Verbot von Neonicotinoiden hat nämlich auch Auswirkungen auf die heimischen Bauern. Vor allem für jene, die Zuckerrüben anpflanzen, gebe es laut Presse-Bericht kaum Alternativen zu den Insektiziden. Ein mögliches Verbot dürfte die Produktion deshalb noch teurer machen. Aus diesem Grund will die Ministerin einen Aktionsgipfel zusammen mit Handel, NGOs und Lebensmittelindustrie, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

„Es geht jetzt um die Existenz des Rübenanbaues“, warnte kürzlich Franz Weinbergmair aus Buchkirchen, der Obmann der oö. Rübenbauerngenossenschaft, den Oberösterreichischen Nachrichten.

Insektizide für Bienensterben mitverantwortlich

Neonicotinoide sind eine Gruppe synthetisch hergestellter hochwirksamer Insektizide, die unter anderem auch für das Bienensterben mitverantwortlich gemacht werden. Sie binden sich an die Rezeptoren der Nervenzellen und stören so die Weiterleitung von Nervenreizen. Dabei wirken sie auf Insekten um einiges stärker als auf Wirbeltiere. Bereits im Mai 2013 hatte die EU-Kommission die Verwendung der neonicotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam in Pflanzenschutzmitteln eingeschränkt. Neonicotinoide werden zu Blattbehandlung, als Beizmittel und zur Bodenbehandlung eingesetzt.

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