Corona: Erste Kliniken verordnen Maskenpflicht und schränken Besuche ein
In Deutschland haben einige Kliniken wieder Beschränkungen für Patienten und Besucher angeordnet. Ein Virologe kritisiert diese Maßnahmen als „übertrieben“.
Tübingen. – Im Zuge steigender Corona-Infektionszahlen verhängen in Deutschland immer mehr Krankenhäuser eine Maskenpflicht. Am Universitätsklinikum Tübingen etwa gilt seit knapp einer Woche eine Maskenpflicht für Besucher, ambulante Patienten und Beschäftigte im direkten Patientenkontakt. Auch die Uniklinik in Marburg verhängte eine Maskenpflicht und ordnete eingeschränkte Besuchszeiten an.
„Maskenpflicht übertrieben“
Der Virologe Hendrik Streeck bezeichnete die Beschränkungen gegenüber der Welt am Sonntag als übertrieben. Eine kurzzeitige Maskenpflicht für Risikobereiche, etwa die Krebsstation, könne zwar sinnvoll sein. „Es ist allerdings fraglich, ob pauschal für die gesamte Klinik eine Maskenpflicht verhängt werden sollte“, sagte Streeck der Zeitung. Auch die Beschränkungen bei Besuchszeiten seien nicht mehr angemessen.
Auch der Frankfurter Arzt Christian Haffner äußerte sich zu der neu verhängten Maskenpflicht in Kliniken: „Es ist nicht zu fassen, dass jetzt, im November 2023, Kliniken wie das Universitätsklinikum Tübingen, die Unikliniken Frankfurt und Marburg aufgrund des inzwischen endemischen SARS-CoV-2-Virus wieder eine Maskenpflicht verhängen“, schreibt er auf dem Kurznachrichtendienst X (früher Twitter). „Es darf nicht das Unrecht der letzten Jahre wiederholt werden, dass kranke oder sterbende Menschen alleine ohne ihre Angehörigen sterben und die kurzen Kontakte nur mit Masken möglich sind. Diese Regeln sind gegen die Menschenwürde und müssen sofort aufgehoben werden“, so seine Kritik.