Sachsen: Schwere Diebstähle in Grenznähe teils fast verdoppelt
In den sächsischen Grenzregionen nehmen schwere Diebstähle drastisch zu – teilweise hat sich die Zahl fast verdoppelt, wie aus Zahlen der Staatsregierung hervorgeht.
In den sächsischen Grenzregionen ist die Zahl der schweren Diebstähle zuletzt zum Teil stark angestiegen. (Symbolbild)
© IMAGO / FotostandDresden. – In mehreren grenznahen Städten Sachsens ist die Zahl der schweren Diebstähle im Jahr 2024 deutlich gestiegen. Besonders alarmierend ist die Entwicklung in Ebersbach-Neugersdorf: Laut der Antwort auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Sebastian Wippel hat sich dort die Zahl der Diebstähle unter erschwerenden Umständen im Vergleich zu 2023 fast verdoppelt – von 227 auf 422 Fälle. Die sogenannte Häufigkeitszahl (Fälle pro 100.000 Einwohner) stieg damit von 1.984 auf 3.695.
Zehnmal höheres Risiko als im Erzgebirgskreis
Der Vergleich mit anderen Regionen verdeutlicht die Brisanz: Im Erzgebirgskreis lag die Häufigkeitszahl für diese Deliktgruppe nur bei 366, das heißt: Das Risiko, Opfer eines schweren Diebstahls zu werden, ist in Ebersbach-Neugersdorf etwa zehnmal so hoch.
„Der extreme Anstieg der schweren Diebstähle in Ebersbach-Neugersdorf ist alarmierend“, so Wippel. Er sieht einen klaren Zusammenhang mit der Situation an der Grenze: „Wir brauchen nicht nur zur Bekämpfung illegaler Einreisen Grenzkontrollen. Grenzkontrollen sind vielmehr auch deshalb erforderlich, um die Kriminalität im gesamten grenznahen Raum zurückzudrängen“.
Görlitz weiterhin stark betroffen
Auch der Landkreis Görlitz bleibt ein Hotspot: 2024 wurden dort insgesamt 3.251 Diebstähle unter erschwerenden Umständen registriert, bei einer Häufigkeitszahl von 1.308. Damit liegt der Landkreis deutlich über dem sächsischen Durchschnitt von 1.185 Fällen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In den benachbarten Landkreisen Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge lag die Häufigkeitszahl bei 576 beziehungsweise 582. „Das Risiko eines Diebstahls liegt hier doppelt so hoch wie im Landkreis Bautzen und dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge“, so Wippel.
Auffällige Entwicklung in weiteren Grenzstädten
Neben Ebersbach-Neugersdorf weisen auch andere grenznahe Städte auffällige Zunahmen auf: In Bad Muskau stieg die Zahl der schweren Diebstähle von 25 Fällen (HZ 665) im Jahr 2023 auf 37 Fälle (HZ 1.004) im Jahr 2024. In Ostritz stieg die Häufigkeitszahl im gleichen Zeitraum von 756 auf 898.
In der Stadt Görlitz wurden im Jahr 2024 insgesamt 1.286 Fälle dieser Deliktsgruppe registriert, bei einer Häufigkeitszahl von 2.268. Dies ist zwar ein Rückgang im Vergleich zum Jahr 2023 (1.664 Fälle, HZ 2.941), aber immer noch ein hohes Niveau.
AfD fordert politische Konsequenzen
Wippel sieht in den Zahlen die Forderung der AfD nach dauerhaften Grenzkontrollen bestätigt. Insbesondere im Landkreis Görlitz sei die Lage „weiterhin sehr unsicher“, so der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion. Die Staatsregierung müsse endlich handeln und wirksame Maßnahmen zur Grenzsicherung und zum Schutz der Bürger ergreifen.