Burschenschafter fördern deutsche Muttersprache bei schlesischer Jugend
In Kärnten konnten schlesische Schüler erleben, wie Sprachförderung, Kultur und europäische Verständigung praktisch zusammenwirken. Mit dem Projekt setzte die Deutsche Burschenschaft ein starkes Zeichen für den bedrohten Deutschunterricht in Schlesien.
Eine Schülerin in Polen beim Einzelunterricht im Fach Deutsch.
© IMAGO / East NewsMit einem groß angelegten Hilfsprojekt hat die Deutsche Burschenschaft den muttersprachlichen Unterricht für die deutsche Minderheit in Schlesien gestärkt. In der Region ist der Deutschunterricht stark gefährdet, da die polnische Regierung ein Drittel der vorgesehenen Mittel gestrichen hat. Statt wie bisher drei Wochenstunden wird nun nur noch eine einzige finanziert, was drastische Folgen hat: Viele Lehrer mussten in andere Berufe wechseln, da sie von einer Wochenstunde nicht leben können.
Kärnten als Ort der Begegnung
Zur Sicherung der Sprachförderung wurden Schüler der Schule im oberschlesischen Goslawitz nach Österreich eingeladen. Die Schule bietet Unterricht vom Kindergarten bis zum Abitur in deutscher Sprache. Als Ziel der Reise wurde das minderheitenfreundliche Kärnten ausgewählt. Im Mittelpunkt stand der Austausch: Jugendliche aus ganz Österreich sowie Kulturschaffende nahmen an Begegnungen teil, Vorträge mit Expertenbeteiligung regten zu Diskussionen an und nach Konzerten der schlesischen Gesangs- und Tanzgruppe wurde über Kunst und Musik debattiert.
Neben kulturellen Aktivitäten sorgten Sport und Spiel in Kärntens Seenlandschaft für neue Freundschaften. „So wurde europäische Völkerverständigung erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Die Sprachförderung ergab sich so ganz von allein. Ein vorbildhaftes Burschenschafter-Projekt“, heißt es dazu in einer Presseaussendung des Verbands der Deutschen Burschenschaft (DB).
Tradition und Struktur der DB
Hinter dem Vorhaben steht die Freiburger Burschenschaft Saxo-Silesia, die im Geschäftsjahr 2025 den Vorsitz der Deutschen Burschenschaft innehat. Der Verband vereint rund 4.500 Mitglieder in mehr als 66 Burschenschaften an Hochschulstandorten in Deutschland, Österreich und Chile. Seit 1815 setzen sich die Verbindungen eigenen Angaben zufolge für deutsche Einheit und Grundrechte ein. Auch die Farben Schwarz-Rot-Gold, die einst von Burschenschaftern getragen wurden, sind heute die Nationalfarben Deutschlands.