Freilich #35: Und tschüss!

Brüssels Raubzug: Geld von Sparern soll grünen Umbau und Aufrüstung finanzieren

Die EU-Kommission will die Sparer Europas an die Kapitalmärkte bringen – offiziell zur „Finanzbildung“, de facto aber, um Milliarden für Klimapolitik und Aufrüstung freizusetzen.

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Brüssels Raubzug: Geld von Sparern soll grünen Umbau und Aufrüstung finanzieren

Um das geplante Projekt zum Erfolg zu machen, plant die EU neben nationalen Initiativen auch eine großangelegte Informationskampagne.

© IMAGO / Manngold

Brüssel. – Während Millionen Bürger ihr Erspartes sicher auf klassischen Bankkonten lagern, hat die EU-Kommission ein neues Ziel ausgerufen: Statt zu sparen, soll künftig mehr investiert werden, wie die Nürtinger Zeitung berichtet. Die Brüsseler Behörde spricht zwar von der Stärkung der finanziellen Bildung, tatsächlich geht es aber darum, Kapital für politische Projekte wie Aufrüstung und den grünen Umbau Europas freizusetzen.

EU beklagt „mangelndes Finanzwissen“

Die Kommission verweist auf eine eigene Umfrage aus dem Jahr 2023. Demnach verfügt nur etwa die Hälfte der Befragten über ein durchschnittliches Finanzwissen, weniger als ein Fünftel über ein hohes. Besonders Frauen, junge Menschen sowie Personen mit geringem Einkommen oder niedrigerem Bildungsgrad haben demnach Nachholbedarf.

Mit verbesserter Finanzkompetenz aber könnten Menschen besser haushalten, Betrug vermeiden, Schulden verantwortungsvoll managen und mehr sparen, heißt es von der Behörde. Was nach Fürsorge klingt, ist in Wahrheit der Hebel, um die Bürger an die Kapitalmärkte zu treiben.

Brüssel will „Spar- und Anlagekonten“ für alle

Die Pläne sehen europaweit neue Konten von Banken und sogenannten Neo-Brokern vor. Sie sollen leicht zugänglich, flexibel und einfach zu bedienen sein, so die Kommission. Steuerliche Anreize sollen für zusätzliche Motivation sorgen. Obwohl hochriskante Produkte wie bestimmte Derivate oder Kryptowährungen ausgenommen sind, ist die Richtung klar: Das Sparkonto als Hort der Sicherheit soll verdrängt werden.

Um dieses Projekt zum Erfolg zu machen, plant die EU neben nationalen Initiativen auch eine großangelegte Informationskampagne. Zusätzlich sollen die Mitgliedstaaten dazu ermutigt werden, bestehende EU-Finanzierungswege für entsprechende Initiativen und Forschungsprojekte zu nutzen.

Geld für Klimamaßnahmen und Aufrüstung

Die Bürger der EU haben rund zehn Billionen Euro auf Sparkonten liegen. Aus Sicht der Kommission ist das ungenutztes Kapital. Es müsse stattdessen für den grünen und digitalen Wandel sowie für die militärische Aufrüstung der Staatengemeinschaft verwendet werden.

In einem optimistischen Szenario rechnet die Behörde vor, dass Privatanleger innerhalb von zehn Jahren mehr als 1,2 Billionen Euro zusätzlich in europäische Anlagen investieren könnten. „Dadurch hätten EU-Unternehmen besseren Zugang zu Kapital und mehr Finanzierungsmöglichkeiten, um ihr Wachstum und ihre Innovation zu unterstützen“, so die Kommission. Auch kleine und mittelständische Betriebe könnten demnach davon profitieren.

Die Brüsseler Pläne laufen somit auf eine Umverteilung hinaus: Die Risiken des Kapitalmarkts tragen die Sparer, während Konzerne und politische Projekte die Vorteile genießen. Die Behörde selbst formuliert es wie folgt: Die neuen Spar- und Anlagekonten spielten eine wichtige Rolle dabei, die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken.

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