Deutsche Hymne: „Vaterland“ wird nicht durch „Heimatland“ ersetzt

Im Zuge des Internationalen Frauentages am 8. März schlug Kristin Rose-Möhring (SPD), die Gleichstellungsbeauftragte des deutschen Bundesfamilienministeriums, vor, die Hymne geschlechtsneutral umzuformulieren. Dieser Vorstoß erntete auch vonseiten des Koalitionspartners teils heftige Kritik. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilte dem Vorhaben eine Absage.
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Deutsche Hymne: „Vaterland“ wird nicht durch „Heimatland“ ersetzt

Symbolbild: Pixabay [CC0]

Im Zuge des Internationalen Frauentages am 8. März schlug Kristin Rose-Möhring (SPD), die Gleichstellungsbeauftragte des deutschen Bundesfamilienministeriums, vor, die Hymne geschlechtsneutral umzuformulieren. Dieser Vorstoß erntete auch vonseiten des Koalitionspartners teils heftige Kritik. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilte dem Vorhaben eine Absage.

Nachdem schon 2012 der Text der österreichischen Bundeshymne von „Heimat bist du großer Söhne“ zu „Heimat großer Töchter und Söhne“ geändert wurde, plädierte nun auch die deutsche Gleichstellungsbeauftragte Kristin Rose-Möhring (SPD) für eine geschlechtsneutrale Formulierung des Textes des „Liedes der Deutschen“. Erst kürzlich wurde auch in Kanada eine solche Umformulierung beschlossen.

Hymne für alle

In einem Rundbrief an alle Ministeriumsmitarbeiter forderte Rose-Möhring, das „Vaterland“ zum „Heimatland“ zu machen und „brüderlich mit Herz und Hand“ in „couragiert mit Herz und Hand“ zu ändern. Der Vorschlag fand durchaus Sympathisanten. Diese argumentieren, dass eine Hymne ja schließlich das ganze Volk einbeziehen müsse und nicht nur einen Teil davon.

Kritik von der CDU

Allerdings rief die Forderung auch viel Kritik und Unverständnis hervor. So äußerte beispielsweise die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner auf Twitter, dass ihr andere Themen einfielen, die wichtiger für Frauen wären als die Nationalhymne zu ändern. Dutzende User pflichteten der Politikerin daraufhin bei und verwiesen außerdem auf Formulierungen wie „Muttersprache“. Ebenfalls unter Klöckners Beitrag verwies dabei eine Kommentatorin auf einen Tagesspiegel-Artikel, der das Frauenbild unter Asylwerbern thematisiert.

Merkel lehnt Änderung ab

Ob der Vorschlag von Kristin Rose-Möhring tatsächlich angenommen und die deutsche Hymne zugunsten geschlechtsneutraler Ausdrucksformen geändert würde, galt daraufhin als offen. Eine Änderung der Hymne kann nämlich nur von Bundeskanzler und Bundespräsident gemeinsam beschlossen werden. Mittlerweile hat sich auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Debatte geäußert. Sie sei mit der traditionellen Form der Bundeshymne „sehr zufrieden“. Damit findet vorerst keine Änderung der Hymne statt.

Forderung nichts neues

Die Frage nach der Änderung der deutschen Hymne ist keine Neue. Bereits 1990 wurde im Zuge der Wiedervereinigung von Bundesrepublik und DDR darüber nachgedacht. Damals wurde sogar überlegt, das „Lied der Deutschen“ durch Bertolt Brechts „Kinderhymne“ zu ersetzen, da dies keinen Zweifel zu den Landesgrenzen lasse. Man betonte das „Wir-Gefühl“ von Brechts Gedicht. Darin fänden sich alle Bürger wieder, unabhängig von ihrem Geschlecht oder sonstigen sozialen Gesichtspunkten. Seinerzeit wurde jedoch nur von Schriftstellern und Journalisten darüber nachgedacht. In politischen Kreisen diskutierte man damals die Frage noch nicht.

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