DOKUMENTIERT: „Wir stehen blank da“

Symbolbild. Bild: Tim Rademacher, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Der Inspekteur des Heeres Alfons Mais hat sich anlässlich des russischen Angriffs auf die Ukraine drastisch zum Zustand der deutschen Bundeswehr geäußert: Die Bundeswehr stehe „mehr oder weniger blank da“, kritisiert er in einem Beitrag auf der Plattform „Linkedin“. Die TAGESSTIMME dokumentiert die gesamte Aussage im Wortlaut:
„Du wachst morgens auf und stellst fest: Es herrscht Krieg in Europa. Gestern haben wir im Heer einen ‚Tag der Werte‘ durchgeführt. Im Kern stand die Frage ‚wofür dienen wir?‘ Nie war es einfacher der Generation, die den Kalten Krieg nicht mehr erlebt hat, das zu verdeutlichen. Ich hätte in meinem 41. Dienstjahr im Frieden nicht geglaubt, noch einen Krieg erleben zu müssen. Und die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da. Die Optionen, die wir der Politik zur Unterstützung des Bündnisses anbieten können sind extrem limitiert. Wir haben es alle kommen sehen und waren nicht in der Lage mit unseren Argumenten durchzudringen, die Folgerungen aus der Krim-Annexion zu ziehen und umzusetzen. Das fühlt sich nicht gut an! Ich bin angefressen! Noch ist NATO Territorium nicht direkt bedroht, auch wenn unsere Partner im Osten den konstant wachsenden Druck spüren. Wann, wenn nicht jetzt ist der Zeitpunkt, Den Afghanistaneinsatz strukturell und materiell hinter uns zunlassen und uns neu aufzustellen, sonst werden wir unseren verfassungsmässigen Auftrag und unsere Bündnisverpflichtungen nicht mit Aussicht auf Erfolg umsetzen können.“