Nach umstrittenen Äußerungen: Sozialistische Jugend Wien löst Alsergrunder SJ auf
Die SJ Wien ortet eine Unterwanderung durch die trotzkistische Organisation Der Funke.
Wien. – Die Sozialistische Jugend Wien hat am Montag ihre Bezirksorganisation Alsergrund aufgelöst. Vorausgegangen waren einschlägige antiisraelische Äußerungen zum Nahostkonflikt bei einer Demonstration. Da die SJ Alsergrund diese später sogar noch bekräftigte, löste der Vorstand der SJ Wien die Bezirksorganisation einstimmig auf. Sie ist damit nicht mehr Teil des Verbandes, wie ein Sprecher auf APA-Anfrage betonte.
Unterwanderung durch Der Funke
Die Äußerungen stammen von einem Mitglied der trotzkistischen Organisation Der Funke. „Dabei handelt es sich um eine dogmatische kommunistische Polit-Sekte, die seit 25 Jahren – aus weltanschaulicher Schlamperei – in der SPÖ geduldet wird“, so SPÖ-Politiker Nikolaus Kowall auf X (früher Twitter). Laut SJ Wien verfolgt Der Funke die Strategie, die Strukturen der Sozialistischen Jugend zu unterwandern und zu übernehmen. Die SJ Alsergrund werde als Vehikel benutzt, „um die Positionen der Sozialistischen Jugend zu verzerren und zu untergraben“. Für den Landesvorstand der Sozialistischen Jugend Wien ist diese Vorgangsweise und Positionierung mit den Grundsätzen der Sozialistischen Jugend unvereinbar. Die Sozialistische Jugend tritt für eine Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt ein.
SJ Vorarlberg sorgt erneut für Aufregung
Erst vor wenigen Wochen sorgten die Aussagen zum Krieg in Israel für einen Parteiausschluss der SJ Vorarlberg bei der SPÖ. Vor wenigen Tagen legte die Sozialistische Jugend noch einmal nach. In einem Beitrag auf Instagram greift die SJ Vorarlberg erneut das Thema Antisemitismus auf. Es habe eine „empörte öffentliche Reaktion gegen alle, die sich mit dem unterdrückten palästinensischen Volk solidarisieren“ gegeben. „In einer nie dagewesenen Vereinheitlichung des öffentlichen Diskurses wird jegliche Kritik am Apartheidsregime des israelischen Staates als Antisemitismus oder Terrorunterstützung abgetan. Sogar der Verweis auf offensichtliche aktuelle oder vergangene Verbrechen wird als antisemitische Propaganda herabgesetzt“, kritisiert die SJ den öffentlichen Diskurs.