Uni Wien: Schreiben nährt Sorgen um einen Energie-Lockdown

Am gestrigen Mittwoch machte ein internes Schreiben der Universität Wien die Runde, das sich mit dem Vorgehen der Hochschule im Falle einer sich weiter zuspitzenden Energie-Vorsorge beschäftigt. Dabei denkt man offenbar an, im Ernstfall auf einen Rumpfbetrieb zurückzugreifen.
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Uni Wien: Schreiben nährt Sorgen um einen Energie-Lockdown

Symbolbild (Hauptgebäude Universität Wien): Alexander Johmann via Flickr [CC BY-SA 2.0] (Bild zugeschnitten)

Am gestrigen Mittwoch machte ein internes Schreiben der Universität Wien die Runde, das sich mit dem Vorgehen der Hochschule im Falle einer sich weiter zuspitzenden Energie-Vorsorge beschäftigt. Dabei denkt man offenbar an, im Ernstfall auf einen Rumpfbetrieb zurückzugreifen.

Wien. – Das Schreiben beruft sich sowohl auf den EU-Gasnotfallplan als auch auf die „Mission 11“, mit der die schwarz-grüne Regierung die Bürger zum Energiesparen animieren will. Die Universität beruft sich dabei auf hohe Energiekosten und ihre Budgetbelastung, da ihr Stromverbrauch jenem von etwa 16.000 Haushalten gleichkäme. Die Andeutungen lassen nun die Wogen hochgehen – scheint es doch als relativ unwahrscheinlich, dass ein solcher „Energie-Lockdown“ nur die Hochschulen betrifft.

Vergleich mit „Lockdown März 2020“

Auf das besorgniserregende Schreiben aufmerksam machte zuerst der Journalist Thomas Oysmüller, der für den TKP-Blog schreibt. Auf Twitter dokumentiert er: Der Vergleich mit dem äußerst hart exerzierten ersten Lockdown im März 2020 kommt direkt von der Universität. Dieser Fall würde bei Stufe 3 des Gas-Notfallplans in Kraft treten, weil es sich bei Universitäten nicht um kritische Infrastruktur handle. Nur mehr der Kernforschungsbetrieb und die Frostfreihaltung der Gebäude würde dann erledigt. Die Energiekosten für den Fernunterricht müssen dann freilich die Studenten selbst tragen …

Energie-Lockdown würde Haushalte belasten

Gerade der Hinweis auf die fehlende Zugehörigkeit zur kritischen Infrastruktur macht aber hellhörig. Sowohl TKP.at als auch der Wochenblick interpretieren das Schreiben so, dass bei Inkrafttreten solcher Maßnahmen weite Teile des öffentlichen Lebens wie bei den Corona-Lockdowns per Verordnung zum Erliegen kommen könnten.

Denn der Großteil der heimischen Wirtschaft wird landläufig nicht zur „kritischen Infrastruktur“ gezählt. Unzählige Österreicher würden dann in Kurzarbeit, in die Arbeitslosigkeit oder in ein Home-Office, in dem sie die Energie selbst bezahlen, gezwungen. Nachdem sich die Strom- und Gaspreise in diesem Jahr vervielfachten, wäre dies für zahlreiche Bürger eine schwer zu stemmende Zusatzausgabe.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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