Wahlkampf 2025: Die Linke fordert Vier-Tage-Woche
Die Linke fordert in ihrem Wahlprogramm für die Bundestagswahl 2025 unter anderem eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Damit soll Arbeit erholsamer und besser mit Familie und Beruf vereinbar werden.
Berlin. – Die Linke hat ihren Entwurf für das Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen zur Entlastung der Bürger angesichts steigender Lebenshaltungskosten. Mit Forderungen wie der Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel und einem Stopp von Mieterhöhungen will die Partei Wähler gewinnen.
Preisentlastung als zentrales Thema
Der Parteivorstand betont im Programmentwurf: „Ein Leben, in dem alle ein sicheres Einkommen haben, die Mieten bezahlbar sind und nicht jeder Supermarkteinkauf zum Schock an der Kasse führt, ist möglich“- Konkrete Forderungen sind die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel, Bus, Bahn und Hygieneartikel sowie günstige Sockeltarife für Strom und Heizung. Ein Energie-Soli für Reiche soll diese Entlastungen finanzieren.
Die Linke will Mieterhöhungen in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt für sechs Jahre aussetzen. Außerdem soll der Wechsel von Hauptmietern ohne Zustimmung des Vermieters möglich sein. Wohnungskonzerne mit mehr als 3.000 Wohnungen will die Partei in öffentliches Eigentum überführen, um langfristig stabile Mieten zu gewährleisten.
Vier-Tage-Woche und frühere Rente
Ein weiterer Schwerpunkt des Programms ist die Arbeitszeitverkürzung. Laut Entwurf unterstützt die Partei die Forderung der Gewerkschaften nach kürzeren Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich. „Eine geringere Wochenarbeitszeit oder eine Viertagewoche ermöglichen mehr Erholung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, heißt es. Außerdem soll das Renteneintrittsalter auf 65 Jahre gesenkt werden.
Die Linke fordert zur Finanzierung ihrer Sozialreformen eine Vermögensabgabe sowie einen Spitzensteuersatz von 60 Prozent auf große Erbschaften. „Es sollte keine Milliardäre geben“, erklärte Parteichef Jan van Aken bei der Vorstellung des Papiers.
Grundlage: Haustürgespräche
Der Programmentwurf basiert auf den Ergebnissen von 2.777 Haustürgesprächen, die Parteimitglieder von Ende Oktober bis Anfang Dezember in fast allen Bundesländern geführt haben. Als größte Sorge nannten viele Befragte die steigenden Lebenshaltungskosten, vor allem Haushalte mit einem Einkommen unter 1500 Euro im Monat. „Der Auftrag ist klar: Die Mieten und die Preise müssen runter“, sagte die Co-Vorsitzende Ines Schwerdtner.
Die Linke steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Aktuelle Umfragen sehen die Partei stabil unter der Fünf-Prozent-Hürde. Hoffnung setzt die Partei daher auf den Gewinn von mindestens drei Direktmandaten, die ihr auch bei einem schlechten Zweitstimmenergebnis den Einzug in den Bundestag sichern könnten. Das Wahlprogramm soll auf einem Parteitag Mitte Januar formell verabschiedet werden.