Chinesische Dollar-Bestände sinken auf Rekordmarke
China setzt – neben Russland – seinen Kurs der „Entdollarisierung“ fort und trennt sich von erheblichen Beständen an US-Staatsanleihen.
Peking/Washington. - Hinter diesem Schritt steckt vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen mit Washington einerseits geostrategisches Kalkül. Andererseits trägt Peking damit auch der Tatsache Rechnung, dass immer mehr Länder ihren bilateralen Handel nicht mehr in Dollar abwickeln und die US-Währung infolgedessen an Bedeutung auf den internationalen Märkten verliert. Für Washington wird damit die Refinanzierung der eigenen Staatsschulden schwieriger.
Peking könnte Bestände weiter abbauen
Zwar erhöhte die People's Bank of China (PBC) im Januar im dritten Monat in Folge ihre Bestände an ausländischen Staatspapieren. Aber ihre Bestände an US-Dollar sanken gleichzeitig auf 859,4 Milliarden Dollar. Im Dezember lagen diese noch bei 867,1 Milliarden Dollar. Es ist inzwischen der sechste Monat in Folge mit einem Rückgang. Gleichzeitig markiert der aktuelle Wert den niedrigsten Stand seit Mai 2009, wie laut einem Bericht der South China Morning Post aus vom US-Finanzministerium veröffentlichten Daten hervorgeht.
China ist der zweitgrößte Nicht-US-Inhaber von US-Schatzpapieren. Beobachter gehen davon aus, dass Peking seine Bestände an US-Papieren in den nächsten Jahren weiter abbauen wird. Für die US-Regierung ist die Internationalisierung der eigenen Staatsschulden durch den Dollar enorm wichtig, da nur so die weitere Verschuldung der USA möglich ist, ohne dass die FED die Druckerpresse anwerfen muss. Indem China und immer mehr weitere Länder sich vom Dollar abkehren, erschweren sie dieses Spiel für Washington, während sie sich gleichzeitig vom „Greenback“ unabhängiger machen.