Deutschland muss fast vier Millionen Corona-Impfdosen vernichten

Weil sie die Haltbarkeit überschritten haben, können 3,9 Millionen Moderna-Dosen nicht mehr verabreicht werden.
/
/
1 Minute Lesezeit
Deutschland muss fast vier Millionen Corona-Impfdosen vernichten

Symbolbild: Moderna-Impfstoff / Bild: Governor Tom Wolf, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Weil sie die Haltbarkeit überschritten haben, können 3,9 Millionen Moderna-Dosen nicht mehr verabreicht werden.

Berlin. – In Deutschland muss wegen Überschreitung des Haltbarkeitsdatums mehr Corona-Impfstoff vernichtet werden als bisher befürchtet. Zwischen Dezember 2021 und Ende Juni 2022 sind 3,9 Millionen Dosen des Herstellers Moderna „auf unterschiedlichen Stufen der logistischen Lieferkette“ verfallen, wie aus einer Antwort des deutschen Gesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht. Die Impfstoffvernichtung stieß in den Reihen von Koalition und Opposition auf Kritik.

Keine genauen Zahlen vorhanden

Im April war das Gesundheitsministerium nach Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland noch davon ausgegangen, dass bis Ende Juni drei Millionen Dosen die Vernichtung drohe. Laut Ministerium hat die Bundesregierung im Zeitraum vom 1. Dezember 2021 bis Ende Juni 2022 insgesamt rund 134,3 Millionen Covid-19-Impfstoffdosen bestellt.

In der Antwort auf die parlamentarische Anfrage ließ das Gesundheitsministerium erkennen, dass die Zahl der verfallenen Dosen sogar noch höher liegen könnte. Denn Informationen über den Verfall lägen dem Bund nur insoweit vor, wie diese von Apotheken und Ärzten an den pharmazeutischen Großhandel zurückgemeldet werden.

Keine sinnvolle Verwendung für Überschüsse

Die CSU zeigte sich „schockiert“, dass erneut mehr Impfstoff als erwartet „im Müll landet“. Der CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger kritisierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), den offenbar „die Bestellwut gepackt“ habe. „Wenigstens hätten die fast vier Millionen Moderna-Impfdosen an bedürftige Länder verschenkt werden können. Aber auf diese Idee ist Lauterbach nicht einmal gekommen“, sagte Pilsinger dem Spiegel.

Angesichts der Vielzahl der Krisen müsse der Bund „wieder umsichtiger mit dem Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler umgehen“, mahnte auch die Grüne Gesundheitspolitikerin Paula Piechotta. Das Bundesgesundheitsministerium müsse die Impfstoffe künftig „stärker an der tatsächlichen Nachfrage orientiert einkaufen“, sagte die Bundestagsabgeordnete am Sonntag. Piechotta verwies darauf, dass derzeit „kaum ein Land mehr gespendeten Impfstoff abnimmt“, weswegen es „keine sinnvolle Verwendung mehr für Überschüsse“ gebe.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!