Diskriminierung von Trans-Athleten soll Wurzeln im Dritten Reich haben

Ein Medienbericht befasst sich mit der aktuellen Debatte um die Teilnahme von Transgender-Athleten an den Olympischen Spielen und sieht einen Zusammenhang zu konkreten Forderungen bei den Olympischen Spielen 1936 im Dritten Reich.

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Diskriminierung von Trans-Athleten soll Wurzeln im Dritten Reich haben

Bei den Olympischen Spielen in Paris haben zwei Transgenderathleten für Aufregung gesorgt.

© IMAGO / ZUMA Press Wire

Paris. – Zuletzt hatte die Teilnahme von Transgendern an den Olympischen Sommerspielen in Paris international für Aufregung gesorgt. Ein Artikel auf der Nachrichtenseite Vox von Anfang August widmet sich nun dem historischen Rückblick rund um die aktuellen Kontroversen und stellt fest, dass es einen Zusammenhang zwischen der Zeit des Nationalsozialismus und der heutigen „transphoben Stimmung“ gibt. Denn damals hätten NSDAP-Funktionäre vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) strengere Geschlechterkontrollen gefordert. Dies spiegele sich in der heutigen „transphoben Stimmung“ wider.

Forderung nach strengeren Geschlechterkontrollen

Der Blick in die Geschichte, insbesondere in Michael Waters' Buch The Other Olympians: Fascism, Queerness, and the Making of Modern Sports, liefere überraschende Antworten auf die Frage, wie es zu der heutigen Situation kam, heißt es in dem Vox-Bericht. So berichtet Waters von Zdeněk Koubek, einem tschechoslowakischen Leichtathletikstar, der 1934 bei den Women's World Games zwei Medaillen gewann. Ein Jahr später erklärte Koubek, von nun an als Mann zu leben, und wurde schnell zu einer internationalen Berühmtheit. Interessant sei die positive Reaktion der Öffentlichkeit auf Koubeks Geschlechtsidentität in den 1930er-Jahren. Im Gegensatz zu heutigen Erwartungen sei Koubek mit Offenheit und Empathie begegnet worden, heißt es in dem Bericht.

Ein Wendepunkt sei jedoch die Olympiade 1936 in Deutschland gewesen. Damals hätten NSDAP-Funktionäre das IOC unter Druck gesetzt, strengere Geschlechterkontrollen einzuführen. Und genau das, so Waters, präge die heutigen Debatten.


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Coubertin war gegen die Teilnahme von Frauen am Sport

Die 1930er-Jahre seien von der Angst vor „maskulinen Frauen“ im Sport geprägt gewesen, was zu restriktiven Geschlechtstests geführt habe. Zu diesen Tests gehörten unter anderem sogenannte „Strip-Tests“, bei denen Athletinnen auf Wunsch ihrer Konkurrentinnen von Ärzten untersucht wurden. Diese Praktiken hätten ihren Widerhall in den heutigen Diskussionen über die Körper von Sportlerinnen wie Serena Williams und Simone Biles, die sich oft unfairen und geschlechtsdiskriminierenden Kommentaren ausgesetzt sehen, so der Bericht weiter. Außerdem sei Pierre de Coubertin, der Gründer der modernen Olympischen Spiele, gegen die Teilnahme von Frauen am Sport gewesen. Auch diese Ansichten hätten dazu beigetragen, das Misstrauen gegenüber erfolgreichen Athletinnen zu verstärken.

Trotz einer IOC-Erklärung von 2021, die mehr Inklusion für Trans- und Intersex-Athleten sowie Frauen mit erhöhten Hormonwerten verspricht, spiegelt sich dies in den aktuellen Richtlinien der Olympischen Spiele nicht wider, wie Kritiker bemängeln. Die Diskussion um die Inklusion von Transgender-Athleten bleibt also bestehen.

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