Nato: Ausweitung des Irak-Einsatzes denkbar
Die Nato möchte ihre „Ausbildungsmission“ im Irak gern verlängern – und entscheidend ausweiten. Das beschlossen die Verteidigungsminister des Militärbündnisses bei einem Treffen in Brüssel diese Woche.
In eine ähnliche Richtung gehen die Koalitionsvereinbarungen zwischen CDU, CSU und SPD für die kommende Legislaturperiode: Anstelle des bisherigen Bundeswehreinsatzes zur Ausbildung kurdischer Soldaten im Norden des Irak soll die Mission nun auf das ganze Land ausgeweitet werden.
Kein Kampfeinsatz
Zum Wunsch der Nato nach mehr Truppenpräsenz erklärte der Generalsekretär des Bündnisses, Jens Stoltenberg: „98 Prozent des Gebiets, das der ‚Islamische Staat‘ im Irak und Syrien erobert hatte, sind befreit. Jetzt müssen wir das Erreichte bewahren – weil Sicherheit im Ausland Sicherheit bei uns zu Hause bedeutet“. Einen Kampfeinsatz schließt die Nato laut eigenen Aussagen jedoch aus. Die deutsche Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen nannte den „Aufbau von Sicherheitsstrukturen“ als wichtigstes Ziel im Irak, wobei sie Wert auf die Verbesserung von „Sanitätskapazitäten“ und bei der „Sprengstoffbeseitigung“ legte.
Mehrere hundert Soldaten
Für die Ausweitung der „Ausbildungsmission“ will man das laut offiziellen Angaben bisherige Kontingent von 20 Mitarbeitern deutlich aufstocken. Laut Tagesschau rechnet man dabei mit mehren hundert Soldaten.