Polizei: Zunahme von Gewaltdelikten und organisierter Jugendkriminalität in Island

Die Polizei verzeichnet einen deutlichen Anstieg schwerer Körperverletzungen durch Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren. Eine neue Studie des isländischen Polizeichefs zeigt, dass Kinder zunehmend in organisierte Kriminalität verwickelt sind.

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Polizei: Zunahme von Gewaltdelikten und organisierter Jugendkriminalität in Island

In Island werden Kinder und Jugendliche immer krimineller.

© IMAGO / Depositphotos

Reykjavik. – Laut der neuen Studie haben Gewaltdelikte seit 2007 insgesamt nicht zugenommen. Allerdings gibt es einen Anstieg bei Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren, die wiederholt Gewaltdelikte begehen. Vor allem schwere Gewaltdelikte sind häufiger geworden und haben ein Rekordniveau erreicht. Katrín Sif Oddgeirsdóttir, Expertin in der Analyseabteilung des isländischen Polizeipräsidenten, berichtet, dass 2023 insgesamt 69 schwere Körperverletzungen registriert wurden, verglichen mit 33 im Jahr 2007.

Kinder im organisierten Verbrechen

Die Polizei ist besorgt über die Bildung von Jugendgruppen, die in Gewaltverbrechen verwickelt sind. Die Daten deuten darauf hin, dass Kinder in die organisierte Kriminalität verwickelt sind. Sie werden häufig in Körperverletzung, Bedrohung oder Drogenhandel verwickelt, ohne das volle Ausmaß ihrer Situation zu verstehen. Häufig werden sie von älteren Personen unter Druck gesetzt oder bedroht.

Darüber hinaus ist die Polizei besorgt über die Verbreitung von Gewaltvideos in Sozialen Medien. Diese Videos zeigen brutale Schlägereien, bei denen Jugendliche oft tatenlos zusehen oder die Täter anfeuern. „Gewalt wird gezielt gefilmt und in den Sozialen Medien verbreitet“, sagt Katrín Sif Oddgeirsdóttir. Sie fragt sich, inwieweit die Sozialen Medien das Bild von Gewalt verändert und möglicherweise zu einer negativen Entwicklung beigetragen haben.

Maßnahmen gegen Gewalt

Auf die Frage, was gegen diese Entwicklung getan werden könne, betont Oddgeirsdóttir, dass Schlüsselakteure zusammenarbeiten und Bewusstseinsbildung und Präventionsmaßnahmen weiter verstärkt werden müssten. Außerdem sei es wichtig, den Einfluss der Sozialen Medien auf schwere Gewaltdelikte besser zu analysieren und die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund zu fördern.

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